Beschreibung
Ducatus Bremae et Ferdae, Maximaeque partis Ducatus Stormariae, ..
Nicolas Visscher
Diese wunderbare Karte von Niedersachsen ist im Jahre 1690 erschienen. Ihr Autor war der berühmte Amsterdamer Kartograf Nicolaes Visscher. Ursprünglich war das Blatt Teil des „Atlas minor sive totius orbis terrarum contracta“ (Seite 21).
Das wunderbar detailliert gezeichnete Kartenbild reicht von Oldenburg im Westen bis nach Lüneburg im Osten, und von Itzehoe im Norden bis zur Stadt Hoya im Süden. Im Kartenbild sind nicht nur zahlreiche Ortschaften und Städte verzeichnet, sondern auch auch Flüsse, Waldungen und sogar Moore. Insgesamt wirkt die Karte auch dank der pointierten Kolorierung sehr malerisch.
Zauberhaft sind auch die Figuren, die mit einem Augenzwinkern die hohe Kunst der Kartografie vor Augen führen. Der kleine Putto links visiert zum Beispiel den kleinen Hund rechts an, der seinerseits aufmerksam zurückschaut. Toll ist auch das vom Wind beflügelte Tuch eines anderen Putto, das der Szene subtil Lebendigkeit verleiht.
Historisch ist das Herzogtum Bremen ein Ergebnis des Westfälischen Friedens von 1648. Sein Vorgänger war das Erzstift Bremen, das bereits im Jahr 1180 gegründet worden war. „Erzstift“ bezeichnet, vereinfacht gesagt, den Landbesitz der Erzbischöfe von Bremen. Dieser Landbesitz machte gut ein Drittel der Diözese Bremen aus. Die Stadt Bremen wurde im Jahr 1646 zur Freien Reichsstadt, die Bischöfe residierten in Bremervörde.
Das Erzstift Bremen wurde nach dem Westfälischen Frieden säkularisiert und in ein Herzogtum verwandelt. Dazu wurde es mit dem ebenfalls neu geschaffenen Herzogtum Verden vereint. Verwaltet wurde das Gebiet von Stade aus – die Hoheit hatte Schweden! 1712 ging das Gebiet an Dänemark und drei Jahre später wurde es verkauft an das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg.
altkolorierter Kupferstich
Bildmaß: 56,5 x 46,5 cm (Höhe x Breite)