Die Ostküste der USA im Jahr 1635 von Willem Blaeu

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Beschreibung

Nova Belgica et Anglia nova
Willem Janszoon Blaeu

Diese wunderschöne Karte zählt zu den bedeutendsten Darstellungen von Nordamerika aus der Frühen Neuzeit. Das Blatt wurde vom Amsterdamer Verleger Willem Janszoon Blaeu (1571–1638) veröffentlicht. Zum ersten Mal erschienen ist es im Jahre 1635. Allerdings wird es Vorstufen der Karte gegeben haben, die etwas früher zu datieren wären (ab ca. 1630).
Zu erkennen sind die amerikanische Ostküste und das heutige Neuengland. Da die Karte nach Westen orientiert ist, liegt „Manatthans“ mit der Insel „Neu Amsterdam“, also New York, im Kartenbild oben. „Neu Amsterdam“ war die erste feste niederländische Siedlung in den „Nieuw Nederland“. Gegründet wurde sie 1624. Da die Niederländer Anspruch auf das Land zwischen dem 40. und 45. Breitengrad erhoben, hat Blaeu seine Karte mit einem Koordinatensystem versehen – und auch nur diesen Landstrich detailliert gezeichnet. Deshalb ist auch die leere Fläche zum rechten Bildrand mit großflächigen Miniaturen gefüllt.
Fantastisch ist der enzyklopädische Charakter der Darstellung. Es werden nicht nur die Kanus oder Siedlungsformen der indigenen Bevölkerung gezeigt, sondern auch die Vielfalt der amerikanischen Tierwelt. Zauberhaft ist, wie Blaeu die liebevoll gestalteten Details nutzt, um der Karte Bewegung und Leben einzuhauchen. Dies gilt auch für die unter vollen Segeln davonbrausenden Schiffe und verspielt dargestellten Putten des Meilenanzeigers. Das Spiel mit der Durchsichtigkeit des Wassers offenbart  eine künstlerische Meisterschaft, die an der Malerei des Goldenen Zeitalters der niederländischen Kunst geschult ist.
Für die Anlage der Karte hat Blaeu auf unterschiedliche Vorlagen zurückgegriffen. Eine davon war eine handgezeichnete Karte des niederländischen Pelzhändlers Adriaen Block (1567–1627). Block hatte die Gebiete des modernen New Jersey und Massachusetts bereist und den Handel mit indigenen Volksgruppen begonnen (1611–1614). Auf Block geht nicht nur die Erkenntnis zurück, dass Manhattan und Long Island tatsächlich Inseln sind, er war auch der Erste, der das Gebiet zwischen der britischen Kolonie Virginia und dem französischen Kanada als „Nieuw Nederland“ bezeichnet hatte. Im Jahr 1626 soll es dann der Wesel geborene Seefahrer Peter Minuit gewesen sein, der im Auftrag der Niederländischen Westindien-Kompanie die Insel Manhattan für den Preis von 60 Gulden von den Algonkin gekauft haben soll – einer indigenen Volksgruppe, die ursprünglich in der Region um Ottawa beheimatet gewesen ist.
Eine weitere Quelle für Blaeus Karte waren Bücher des Johannes de Laet (1581–1649), einem Mitbegründer der Niederländischen Westindien-Kompanie. De Laet hatte mehrere Beschreibungen der Kolonien veröffentlicht, die auch dazu dienten, Geld für die Besiedlung Nordamerikas einzuwerben (z. B. „Nieuwe Wereldt ofte Beschrijvinghe van West-Indien, uit veelerhande Schriften ende Aen-teekeningen van verscheyden Natien“, 1625). Die Bücher wurden rasch ins Lateinische und Französische übersetzt und waren auch deshalb so beliebt, weil sie neben Karten auch zahlreiche Beschreibungen von Pflanzen, Tieren und den Lebenswelten der indigenen Bevölkerung enthielten. Blaeus Karte ist die Erste, die diese Beschreibungen bildlich in Szene setzte, wodurch das Blatt eine unwiderstehliche Anziehungskraft erhält.   
Diese wichtige Karte ist eine der ersten, die dieses Gebiet und den Namen "Nieu Amsterdam" zeigt. Sie basiert hauptsächlich auf A. Blocks Manuskriptkarte von 1614. Sie ist westoriertiert.

altkolorierter Kupferstich
Bildmaß: 38,5 x 50 cm (Höhe x Breite)

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