Beschreibung
Asia ex magna orbis terre descriptione Gerardi Mercatoris desumpta studio et industria G. M. Iunioris
Gerard Mercator & Jodocus Hondius
Schöne Karte von Asien in besonderer Projektion. Deutlich zu erkennen ist der Versuch die Kartendarstellung mit der Erdkugel in Übereinstimmung zu bringen. Die Karte entbehrt nicht einiger Verzerrungen. Die Darstellung reicht von Augsburg über den Geographischen Nordpol und Nordamerika über Neuguinea und Australien nach Ostafrika. Besonders auffällig am nördlichen Rand der Karte ist die Position des magnetischen Poles. Dieser ist nicht mit dem geographischen Pol übereinstimmend. Der Autor der Karte scheint die aktuellsten Informationen verarbeitet zu haben. Denn erst 1600 erschien das Werk "De Magnete" des englischen Arztes und Physikers William Gilbert. Er hatte als erster erkannt, dass die Erde Ursache für die Ausrichtung des Kompassnadel ist. Die Erde ist folglich insgesamt ein ganzer Magnet mit 2 Polen. Seine Zeitgenossen waren noch davon ausgegangen, dass die Kompassnadel vom Polarstern angezogen würde. Erst in den 1630er Jahren wurden genauere Messungen durch den englischen Astronomen Henry Gellibrand unternommen. Er bewies, dass das Magnetfeld nicht statisch ist, sondern sich langsam verändert. Die Form von Japan ist schematisch angedeutet. Die Halbinsel Korea ist vollständig abhanden. Der Wendekreis und der Äuquator verlaufen optisch oberhalb der Darstellungen. Unten links eine große herrlich kolorierte Rollwerkkartusche. Neben dem exakten Titel die Initialen des Autors. Hier ist Gerard Mercator Junior verantwortlich. Neben der Kartusche das Privileg. Während auf zeitgenössischen Karten unzählige maritime Allegorien verarbeitete sind, segelt hier nur ein einziges Schiff Richtung China. Zahlreiche kleinere und größere Beschriftungen füllen die Karte optisch.
altkolorierter Kupferstich
Bildmaß: 38 x 47,5 cm (Höhe x Breite)