Beschreibung
Grund-Riss der Stadt Altona
Anonym (J.G.Bremer?)
Der seltene Stich der Stadt Altona bietet zahlreiche Details und Besonderheiten. Kern der Karte bildet ein Grundriss der Stadt mit angrenzenden Feldern im Maßstab von etwa 1:3800. Oben ein Inset mit dem Stadtpanorama von der Elbseite aus gesehen. Zahlreiche Schiffe bezeugen den regen Handelsverkehr des Stromes. Links oben eine Widmung an den König Christian VII., dem Landesvater der unter dänischer Krone stehenden Stadt. Attribute für Handel und Wissenschaften liegen zerstreut zu Fuße der Tafel. Sie teilen sich den Platz unter dem bekrönten Stadtwappen. Eine Stadtlegende mit dem „Verzeichnis der öffentlichen Plätze und Gebäude“ befindet sich rechts unten. Eingefasst im „Ruinenstil“ und flankiert von einem grimmig blickenden Flussgott, steht sie in einem amüsanten Kontrast zur spätbarocken Widmungstafel. Eine kartographische Besonderheit bildet der ausführliche Beschreibungstext am unteren Kartenrand. Verfasst vom Altonaer „Sachverwalter Schmidt“ bietet sich hier eine zeitgenössische Überlieferung der Stadtgeschichte.
Die Ausmaße der Stadt wirken nach heutigen Begriffen eher beschaulich. Altona ist weitläufig umgeben von Feldern. Ottensen, wenig strukturiert, liegt noch in beträchtlicher Entfernung zur Stadt. Dennoch täuscht dieser Eindruck. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts steht Altona in auf einem Hochpunkt seiner Entwicklung. Nach Kopenhagen bildet sie die zweitgrößte Stadt im dänischen Staat; die Zahl der eigenen Schiffe übersteigt zeitweise die der von Hamburg. Reger Handel und eine liberale Gesetzgebung bescheren Altona hohe Zuwanderungszahlen. Feierlich zählt Schmidt die Gründe auf: „Handlung, Manufacturen, Fabricken, ReligionsFreiheit, haben Altona gross u. volckreich gemacht. Ein unschäzbares Glück für Altona ist noch dies, dass es jederzeit die ruhmwürdigsten Männer, u. viele rechtschafne Bürger u. Patrioten gehabt hat, woran es jezt vorzüglich reich ist.“
hochwertiger Fine Art-Print
Bildmaß: 50 x 54,6 cm (Höhe x Breite)