Beschreibung
Ducatus Wurtenbergici cum Locis limitaneis utpote maxima parte Circuli Suevici praesertim Utroq, Marchionatu Badesi et Sylva vulgo Nigra
Johann Baptist Homann
Diese großartige Karte auf zwei Blättern zeigt das Herzogtum Württemberg, das farbig hervorgehoben wird. Die umliegenden Hoheitsgebiete werden durch die dazugehörigen Wappen markiert und durch farbige Grenzbänder voneinander getrennt. Im Norden reicht die landschaftlich hervorragend ausgearbeitete Karte von der freien Reichsstadt Speyer, die von einem Doppelkopfadler gesäumt wird, bis Donaueschingen, Tuttlingen und Sigmaringen. Die Schnittkante führt direkt durch das Gebiet, das heute (nach zahlreichen Eingemeindungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts) zur Landeshauptstadt Stuttgart gehört. Im Grundriss der Stadt Stuttgart ist sogar das Alte Schloss als Vierflügelbau mit seinen drei Ecktürmen erkennbar.Links oben ist in barocker Manier das Bildnis Eberhard Ludwigs, des 10. Herzogs von Württemberg, mit einer Widmungskartusche abgebildet. Sein Porträt wird von einem Soldaten mit gezogenem Schwert zum Schutze des Herrschers, und der Württembergia gehalten. Der Hirsch versinnbildlicht als Wappentier das Herzogtum. Darunter befindet sich eine Ansicht der Landeshauptstadt Stuttgart, der Eberhard Ludwig 1704 den Rücken kehrte, um das größte erhaltene Barockschloss Deutschlands und die dazugehörige Planstadt zu errichten, die er Ludwigsburg nannte und in der er fortan mit seiner Mätresse Wilhelmine von Grävenitz residierte, während seine Gemahlin im Alten Stuttgarter Schloss zurückblieb.Das Ludwigsburger Wappen wird auf einem Banner von dem unteren der beiden Putten getragen. An den Rändern der prachtvollen Karte befinden sich Leisten mit insgesamt 76 Wappen württembergischer Städte „unter“ und „über der Staig“. Die Alte Weinsteige ist eine alte Handelsstraße, die das Land in Oberland und Unterland gliederte.
Das rechte Blatt enthält oben rechts die Titelkartusche. Im Hintergrund ist eine Ansicht Tübingens und ein Weinberg mit heimkehrenden Bauern zu erkennen. Zwei Putten halten ein Medaillon mit einem aufwendigen Wappen. Flussgott, personifizierte Landwirtschaft und ein Weingott in Begleitung eines Pans (vermutlich in der Funktion als Dionysos und seinem Satyr) symbolisieren den Reichtum an natürlichen Gütern. Rechts unten ist eine Nebenkarte des südlichen Schwarzwaldes zu sehen.Daneben geben ein Meilenzeiger und eine ausführliche Legende weitere kartografische Informationen. Gezeichnet wurde das Kartenbild von Johannes Maier.
altkolorierter Kupferstich
Bildmaß: 48,5 x 58,5 cm (Höhe x Breite)