Beschreibung
Denkmal für die Nachkommenschaft, in einem akkuraten Abrisse derjenigen Hamburgschen Gegenden, welche durch einem am 8. Juli 1771 vom Oberwasser in der Neuengamme erfolgten Durchbruch des Elbdeichs überschwemmt worden sind
Cornelius Martin Wohlers
Diese ungemein seltene Darstellung der Elbinseln geht zurück auf den Hamburger Kartografen Cornelius Martin Wohlers (ca. 1721–1813). Die Darstellung ist bedeutend, weil sie ein singuläres Ereignis zeigt: die Überschwemmung der Vier- und Marschlande am 8. Juli 1771. Wahrscheinlich erschien das im Hamburger Verlag Dalençon veröffentlichte Blatt als Einzeldruck.
Das Kartenbild zeigt die östlich von Hamburg liegenden Elbinseln in einer faszinierenden Genauigkeit, denn es sind nicht nur einzelne Kirchen zu erkennen, sondern teilweise sogar die Gemarkungen. Schön sind die charmanten Baumreihen, die sich an den Eindeichungen entlang schlängeln. Historisch bedeutend sind die zahlreichen Straßennamen sowie die Bezeichnungen einzelner Orte. Der eigentliche Deichbruch, der zur Überschwemmung des Gebiets führte, war in Neuengamme geschehen, wie man in der linken oberen Ecke der Karte sehen kann. In der rechten oberen Ecke schildert eine Textkartusche das tragische Ereignis.
Unterhalb des Kartenbildes liegt eine malerische Ansicht des Flutgebiets. Dank der wunderbar nuancierten Kolorierung wirkt das Panorama fast schon friedvoll – obwohl mehrere Schiffe durch das Hochwassergebiet kreuzen. Dank einer ausführlichen Legende lassen sich sogar einzelne Gebäude identifizieren.
altkolorierter Kupferstich
Bildmaß: 48,2 x 69,5 cm (Höhe x Breite)