Beschreibung
Germaniae Veteris, typus
Willem Janszoon Blaeu
Schöne Karte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Die Vorlage war die Karte von Abraham Ortelius von 1587. Dargestellt wird der Bereich des neuzeitlichen Reiches. Die Ortsnamen gehen allerdings auf die römische Antike zurück. Vermutlich handelt es sich hierbei um einen Versuch auf Grundlage der Geographie des Claudius Ptolemäus eine Karte von "Germanien" zu erstellen. Die Ostseeküste ist stark verfremdet, obwohl diese im 17. Jahrhundert einigermaßen bekannt war. Doch Ptolemäus hat in seinem Werk eine Beschreibung von Großgermanien hinterlassen, bezogen auf Koordinaten, die eine Kartenrekonstruktion erlaubt. Ptolemäus hat die Ostseeküste nämlich als waagerechte Gerade geschildet.Über den gesamten Kartenbereich erstrecken sich die Namen der alten germanischen Stämme und die Namen der antiken Stätten und römischen Gründungen wie Bonna für Bonn. Auch wird das angrenzende Frankreich noch als Gallia bezeichnet. Oben links eine schöne Titelkartusche. Am oberen Rand auch ein schriftlicher Bezug zu den Römern Tacitus und Plinus. Der Wissenschaftler Plinius hatte eine Geschichte der römischen Germanienkriege verfasst. Tacitus hat ein Werk über Germanien, der Geographie, der Kultur, der Sitten und Gebräuche verfasst. Aber auch andere antike Autoren können als Quelle herangezogen werden. Unten rechts eine Dedikationskartusche von Abraham Ortelius an Jakob Monau. Dieser lebte zwischen 1546 und 1603 und galt als Universalgelehrter. Zusammen mit seinem Freund Wacker von Wackenfels hatte er Ortelius überzeugt eine Karte von Utopia zu erstellen.Unten links eine großzügige Legendenkartusche mit alphabetischer Ordnung. Diese soll die Orte ungefähr zur Zeit von Karl dem Großen angeben. Daneben die Verlegeradresse. Blaeu hat eine Privilegkartusche entfernt und den Titel ohne Privileg und Datierung stehen gelassen. Das für Ortelius typische Rollwerk hat er durch moderneren Schmuck ersetzt.
hochwertiger Fine Art-Print
Bildmaß: 37,7 x 48 cm (Höhe x Breite)