Beschreibung
Hassia Landgraviatus
Willem Janszoon & Joan Blaeu
In der 1635 erschienenen niederländischen Ausgabe des „Atlas Novus“ veröffentlichten Willem und Joan Blaeu diese Karte der Landgrafschaft Hessen. Als südlichster Punkt der Grafschaft ist Gießen eingezeichnet, auf eine südliche Landesgrenze wird verzichtet. Hessen war im Jahr 1567 durch den so genannten Vierbrüdervergleich in vier Staaten geteilt, innerhalb der nächsten 40 Jahre jedoch auf Grund des Aussterbens der brüderlichen Linien Hessen-Marburg und Hessen-Rheinfels wieder vereint worden. Der Name Hessen wird hergeleitet von dem germanischen Stamm der Chatten, der hauptsächlich im heutigen Nord- und Mittelhessen angesiedelt war. Die Landschaft Hessens ist geprägt von zahlreichen Mittelgebirgen, die durch Baumgruppen und Hügelketten gekennzeichnet sind. Nördlich der Landeshauptstadt Kassel münden Werra und Fulda ineinander, doch erfährt der weiterführende Fluss in diesem Stich nicht die Namensänderung „Weser“, was auf die Vermutung zurückzuführen ist, dass die Grenze zwischen dem nieder- und dem oberdeutschen Sprachraum ziemlich genau bei Münden verlief, weshalb Werra und Weser wohl unterschiedliche Varianten ein und desselben Namens sind. Deutlich erkennbar ist der Hohe Meißner, der einer mündlichen Tradition zu Folge, als Heimat des Märchens „Frau Holle“ gilt. Im Süden grenzt das Stift Fulda, im Osten der Fränkische Reichskreis an die Landgrafschaft. Die linke obere Ecke ist vollständig von einer Titelkartusche ausgefüllt. Das aufwendige Wappen, das mit drei Ritterhelmen dekoriert ist, zeigt im Zentrum der Bildfelder einen kleineren Schild mit dem silber-rot-gestreiften Hessenlöwe, dessen Farbgebung durch Schraffur angedeutet ist. Neben der Kartusche befindet sich ein Meilenzeiger.Die Rückseite der Karte ist mit einer landeskundlichen Beschreibung in niederländischer Sprache versehen.
hochwertiger Fine Art-Print
Bildmaß: 39 x 50 cm (Höhe x Breite)