Gerard Mercator & Jodocus Hondius von Colette van den Keere

ReproduktionSKU: R 3427
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Beschreibung

Gerardus Mercator natus Rupelmundae & Iudocus Hondiusnatus in pago Flandriae dicto Wackene
Colette van den Keere

Dieses fantastisch kolorierte Doppelbildnis zählt zu den bedeutendsten Dokumenten der Geschichte der neuzeitlichen Kartografie. Seine Autorin war die Amsterdamer Verlegerin und Kupferstecherin Colette van den Keere (1568–1629) – es handelt sich um eine der ältesten Objekte aus dem Bereich der Kartografie, von denen sicher belegt ist, dass sie von einer Frau geschaffen wurden. Ursprünglich war das Blatt Teil des „Atlas Maior“ aus dem Verlag Hondius, den van den Keere zeitweilig leitete. Entstanden ist das Bild im Jahr 1619; gedruckt wurde es ab 1623.

Das wundervolle Doppelporträt zeigt links Gerard Mercator (1512–1594) und rechts Jodocus Hondius (1563–1612). Von den Keere war die Witwe von Jodocus Hondius, und ihr Bildnis hat durch die antikisierende, konsequent perspektivisch durchdefinierte Rahmenarchitektur den Charakter eines Kenotaphs, wie man es auch in zeitgenössischen Kirchen antreffen konnte. Der Funktion als Memorialbild entsprechend war das Doppelbildnis in den Atlanten dem eigentlichen Kartenapparat vorgeschaltet.

Die beiden Gelehrten tragen jeweils die Insignien ihrer Wissenschaft: Sie haben einen Globus vor sich, einen Zirkel in der Hand und auf dem Tisch liegen ein aufgeschlagener Atlas und Zeicheninstrumente. Im Hintergrund ist über einem gut bestückten Buchregal eine Wandkarte von Europa zu erkennen. Auffällig ist die vornehme, aber doch sehr unterschiedlich wirkende Gewandung der beiden: Sie markiert zwei unterschiedliche Zeitalter und damit zwei unterschiedliche Gelehrten-Generationen, denn Mercator war gut 50 Jahre vor Hondius geboren worden.

Ein weiteres subtiles Detail ist der innige Blickwechsel zwischen den beiden Männern. Dieser Dialog besitzt eine wichtige Bedeutung, denn Mercator und Hondius standen tatsächlich in einer wichtigen Beziehung zueinander. Hondius vollendete nämlich Mercators Lebenswerk, indem er einen Weltatlas editierte, dessen Grundstock die Karten Mercators bildeten – Mercator selbst war über den Vorbereitungen zu seinem Atlas verstorben. Um das Projekt zu vollenden, erwarb Hondius im Jahr 1604 die Druckplatten aus Mercators Nachlass, ergänzte sie um eigene Entwürfe und druckte den Atlas ab 1606 – in seinem und Mercators Namen („In atlantem Gerardi Mercatoris, a Ivdoco Hondio suppletum & divulgatum“). 
Daneben besitzt das Bildnis noch weitere schöne Details, wie etwa den hinabschauende Hund unter der metallenen Sphaira auf dem Kenotaph: Das Tier spielt auf den Namen des Verlags Hondius an – dieser hieß nämlich „Zum wachsamen Hund“.

hochwertiger Fine Art-Print 
Bildmaß: 38,2 x 44,4 cm (Höhe x Breite)

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