Beschreibung
Brandstätte in Hamburg
Anonym
Diese fein gearbeitete Ansicht der Hamburger Innenstadt nach der verheerenden Brandkatastrophe von 1842 (5. bis 8. Mai) geht auf einen unbekannten Autor zurück. Als Vorlage diente wohl eine Ansicht aus dem Hamburger Verlag von Bernhard Salomon Berendsohn. Da die Darstellung sehr eindringlich war, erschien sie auch in unterschiedlichen Zeitschriften in Deutschland.
Die Ansicht blickt auf die Ruine der ausgebrannten Hauptkirche von St. Petri. Die Kirche inmitten der Innenstadt brannte am 7. Mai 1842 fast völlig aus und stürzte in sich zusammen. Nur die nördliche Außenmauer sowie die beiden unteren Turmgeschosse und eine Nebenapsis blieben beastehen. Der Neubau wurde 1878 vollendet.
Schön ist, wie die Ansicht mit den Konventionen der zeitgenössischen Malerei spielt: Die kleinen Staffagefiguren verlieren sich geradezu zwischen den monumentalen Ruinen, über die gerade zwei Vogelschwärme empor zu steigen scheinen. Die dunkel dräuenden Wolken am Horinzont brechen langsam auf und ein neues Licht fällt über die Trümmer – Niedergang und Aufbruch sind damit geschickt vereint. Auffällig ist, dass die Wolken nur skizzenhaft per Hand angezeichnet wurden, wärend insbesondere der schattierte Vordergrund sehr detailliert ausformuliert ist.
unkolorierte Federlithographie
Bildmaß: 11,7 x 17,4 cm (Höhe x Breite)