Ansicht von Hamburg im Jahr 1883 von Christian Ludwig Wilhelm Heuer

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Beschreibung

Der wegen der Freihafenbauten in Hamburg abzubrechende Stadtteil 
Christian Ludwig Wilhelm Heuer

Dieses zauberhafte Panorama zeigt den Hamburger Binnenhafen im Jahr 1883. Das Blatt stammt aus der Illustrierten „Die Gartenlaube“. Sein Autor war der Hamburger Künstler Christian Ludwig Wilhelm Heuer (1813–1890). Am rechten Bildrand der nuanciert kolorierten Ansicht ist das Stadtviertel „Kehrwieder“ zu erkennen, das in den 1880er Jahren vollständig geschliffen wurde. Grund hierfür war der Bau einer Freihafenanlagen anlässlich des Beitritts Hamburgs zum Deutschen Zollverein (1888). Wie umfassend die damit verbundenen Baumaßnahmen waren, offenbart ein Blick in jene Zeitschrift, in der Heuers Blatt erschienen ist. Der Beitrittsvertrag von 1881 erlaubte Hamburg der Bau einer Hafenanlage, in dem die bis dato herrschende Zollfreiheit weiter gewährleistet blieb. Projektiert wurden dafür die Gebiete des Großen und Kleinen Grasbrooks projektiert. Die „Gartenlaube“ berichtet dazu: „Zum Zweck der Ausführung der neuen Freihafenanlagen soll ein ganzes Stadtviertel abgebrochen werden [das im Bild gezeigte Stadtviertel Kehrwieder]; 25.000 Menschen müssen andere Wohnungen oder andere Geschäftsräume aufsuchen. Von den auf 106 Millionen Reichsmark geschätzten Kosten … trägt das deutsche Reich 40 Millionen, den Rest der hamburgische Staat, welcher dadurch eine für seine Vermögensverhältnisse ungeheuere Belastung übernimmt. Selbst der große Brand Hamburgs 1842 verschlang an unbeweglichem und beweglichem Eigenthume nur 50 Millionen Reichsmark, zerstörte 4219 Häuser und machte 20,000 Personen obdachlos. Doch dieser Vergleich möge nur die Größe ersterer Ziffern illustriren, im Uebrigen ist die Sachlage eine wesentlich verschiedene, schon insofern, als damals Trauer und Kummer dort herrschten, wo jetzt für den größten Theil der Bevölkerung der Himmel voller Geigen hängt; hätte man eine Volksabstimmung vorgenommen, sie wäre vielleicht zu Gunsten einer noch schwereren Belastung der Steuerkraft ausgefallen, zu Gunsten des großartigsten Ausführungsprojectes, welches gar 123 Millionen in Anspruch nehmen wollte.“ Tatsächlich benötigte der Bau der neuen Speicherstadt nur wenige Jahre. Am 15. Oktober 1888 waren die Arbeiten abgeschlossen. Heuers Zeichnung propagiert auf subtile Weise die Wichtigkeit des Neubaus, denn auf dem Wasser herrscht ein fast schon unübersichtliches Durcheinander. Wunderbar pittoresk ist lichte Stimmung über dem geschäftigen Treiben. Die rauchenden Schlote rechts zeigen wiederum, dass nun die Moderne Einzug in Hamburg. Und damit treten die Schornsteine nun in Konkurrenz zu jenen altehrwürdigen Kirchtürmen, die die linke Bildhälfte überfangen.

handkolorierter Holzstich
Bildmaß: 18,2 x 26,5 cm (Höhe x Breite)

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