Beschreibung
A Chart of the Coast of Cormandel and the great Bay of Bengal
John Senex, Edmund Halley, Daniel Defoe, John Harris & Nathaniel Cutler
Diese seltene Darstellung der Ostküste Indiens ist das Werk gleich mehrerer britischer Autoren. Federführend für ihre Zeichnung war der berühmte Londoner Kartograf John Senex (1678–1740). Ursprünglich erschien das Blatt im Jahre 1728 im „Atlas Maritimus et commercialis, or A general view of the world“. Neben Senex waren noch vier weitere Gelehrte an dieser aufregenden Publikation beteiligt. Zu ihnen zählten der Astronom und Mathematiker Edmund Halley (1656–1741), der vor allem für seine Berechnung von Kometenbahnen bekannt ist, sowie der Romancier Daniel Defoe (c. 1661–1731), der für den Einleitungstext des Atlasses verantwortlich war. Daneben arbeiteten noch John Harris, Nathaniel Cutler und Steven Parker mit am Kartenapparat. Die Aufgabe, die sich das Team gestellt hatte, war spektakulär. Der Atlas sollte nämlich gleich alle Küsten und Häfen der Welt abbilden. Und weil der britische Überseehandel immer weiter nach Asien ausgriff, rückte nun auch jene Region in den Fokus, die das vorliegende Blatt darstellt: das Küstengebiet von Indien, Myanmar und Thailand sowie von Bangladesh und Sri Lanka. Faszinierend an der Karte ist ihre detaillierte Bezeichnung von Handelsposten und Siedlungen. Denn im späten 18. Jahrhundert tobten an der Koromandelküste blutige Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft im Asienhandel. Die Kämpfe zwischen Briten, Niederländern, Franzosen und Dänen beruhigten sich erst im Jahre 1812.
grenzkolorierter Kupferstich
Bildmaß: 48,3 x 57,3 cm (Höhe x Breite)