Beschreibung
Peninsula Indiae citra Gangem, hoc est Orae celeberrimae Malabar & Coromandel
Homann Erben
Diese elegante Karte zeigt den Süden Indiens und stammt aus einem der bekanntesten Kartenverlage des 18. Jahrhunderts, der Offizin Homann. Gründer der den europäischen Markt beherrschenden Dynastie war Johann Baptist Homann (1664–1724). Das Blatt selbst erschien in einer Zeit, in der sich die politische Struktur des indischen Subkontinent dramatisch wandelte. Nachdem die Großmoguln ihre Herrschaft zu Beginn des 18. Jahrhunderts bis nach Südindien ausgeweitet hatten, schwand ihre Dominanz in den folgenden Jahrzehnten durch innere Machtkämpfe und äußere Angriffe. Im Norden eroberte der afghanischen Herrscher mehrere Gebiete und in Zentralindien etablierte sich ein eigenständiger Staat, der von einem Bündnis der Marathen getragen wurde. Im Osten besiegte dann die britische Ostindien-Kompanie den Fürsten von Bengalen und eroberte die Region um Kalkutta – es war der Beginn der kolonialen Territorialherrschaft in Indien. Diese turbulente Gemengelage grundiert auch das vorliegende Blatt. Das Bild konzentriert sich auf den Süden des Subkontinents zwischen Mumbai und Sri Lanka. Die Küstenregionen sind detailliert gezeichnet, an vielen Stellen sind europäische Häfen und Handelsstationen vermerkt – in französischer, englischer, niederländischer und portugiesischer Sprache. Diese Fokussierung auf Europa belegt auch die Bildlegende. Daneben lokalisieren lateinische Kleintexte historische Ereignisse, wie etwa bedeutende Schlachten. Im Landesinneren sind Transportrouten erkennbar, ihre Verläufe bleiben im Detail aber hypothetisch. Die zauberhafte Kartusche führt den Reichtum der indischen Handelsgüter vor Augen und wird gekrönt von einem wunderschön gestochenen Elefanten.
hochwertiger Fine-Art Print
Bildmaß: 54,5 x 48 cm (Höhe x Breite)
