Beschreibung
Karte von der Einfahrt des Flusses Canton nach den neuesten Wahrnehmungen entworfen
Johann Joachim Schwabe
Diese wunderbar gestochene Karte zeigt das sogenannte „Perlflussdelta“ am südchinesischen Meer. Veröffentlicht hat sie der Leipziger Gelehrte Johann Joachim Schwabe (1714–1784). Ursprünglich war die Karte Teil eines der wichtigsten Werke der Reiseliteratur aus der Epoche der Aufklärung, der „Allgemeinen Historie der Reisen zu Wasser und Lande“. Diese Anthologie umfasste 21 Bände. Erschienen ist sie in den Jahren 1747 bis 1774. Die Karte war Teil von Band 5: „Das XIV. Buch: Reisen nach dem Reiche China“. Bemerkenswert an diesem Kupferstich sind seine handwerkliche Akkuratesse und seine puristische Erscheinung. Die Konturen sind so scharf umrissen, dass die Inseln dank des Schattenwurfs vor dem weißen Blatt zu schweben scheinen. Wie die Kartuschen offenlegt, rekurriert die Darstellung auf eine Zeichnung des französischen Kartographen Jacques-Nicolas Bellin. Bellin ist einer der bedeutendsten Kartographen des 18. Jahrhunderts. Als Hydrograph der französischen Marine veröffentlichte er Hunderte Seekarten. Seine Darstellung des Perlflussdeltas gehörte zu einem Seeatlas, der alle Küsten der Welt vereint, dem „Le Petit Atlas Maritime Recueil De Cartes et Plans Des Quatre Parties Du Monde“ (Band 3, Nr. 58). Erschienen ist der Atlas im Jahr 1764 – Schwabe hatte also tatsächlich eine seinerzeit sehr aktuelle Karte Chinas veröffentlicht.
unkolorierter Kupferstich
Bildmaß: 24 x 20,5 cm (Höhe x Breite)