Beschreibung
Tabula Moderna Germaniae
Lorenz Fries
Diese faszinierende Karte von Deutschland geht zurück auf den bedeutenden Renaissancegelehrten Lorenz Fries (ca. 1490–ca. 1531). Ursprünglich war das Blatt Teil des Kartenwerks „Geographie opus Novissima Traductione e Grecorum Archetypis“ (Verlag; Gaspar Trechsel).
Das Kartenbild reicht von der Kimbrischen Halbinsel im Norden bis zur Adria im Süden. Bestimmend für die Komposition sind die majestätischen Flussläufe, Deutschland seine topografische Struktur verleihen – dazu gruppieren sich noch einige Gebirge und Höhenzüge. Bemerkenswert ist, wie viele Städte dargestellt sind – und dass manche Inseln in Nord- und Ostsee schlicht fehlen. Am unteren Rand der Darstellung thront Kaiser Maximilian I. Der Habsburger war von 1508 bis zum 12. Januar 1519 Regent des Heiligen Römischen Reiches.
Das vorliegende Blatt zählt zu den ältesten Karten von Deutschland. Durch seine Bekanntschaft mit Martin Waldseemüller (ca. 1475–1520), stützte sich Fries auf dessen Entwürfe. Waldseemüller hatte bereits 1482 eine eigene Ausgabe des Geografiehandbuchs des antiken Gelehrten Klaudios Ptolemaios veröffentlicht. Waldseemüllers Kartenwerk wurde 1513 und 1520 von Johann Schott in Straßburg neu aufgelegt und noch einmal von Lorenz Fries und Johannes Grüninger mit verkleinerten Karten (1522, 1525). Danach wurden Fries’ Druckstöcke aufgekauft durch Melchior und Gaspar Trechsel aus Lyon, die den Atlas 1535 und 1541 noch einmal publizierten.
unkolorierter Holzschnitt
Bildmaß: 29,7 x 32,5 cm (Höhe x Breite)