Beschreibung
Walter Pippke, Ida Leinberger
384 S., 182 Abb., 10 farb. Karten u. Pläne, 39 Zeichnungen u. Grundrisse, 14 S. prakt. Reisehinweise, Literaturhinweise, Glossar, Register
6., aktualisierte Auflage
07/2009
978-3-7701-3926-2
Obwohl zwischen den berühmten Kaiserstädten Trier und Aachen gelegen, ist die Eifel für viele noch immer wie ein weißer Fleck auf der touristischen Landkarte sieht man einmal vom Nürburgring ab. Trotz ihrer Blütezeit in Antike und Mittelalter (die Eifel war bereits von den Römern besiedelt), trotz ihrer Berühmtheit unter den Geologen (hier findet sich die jüngste Vulkanlandschaft Europas), betritt man mit der Eifel noch immer einen der eigentümlichsten und unbekanntesten Natur- und Kulturräume Deutschlands. Der Grund liegt in der Geschichte. Als westlicher Teil des deutschen Reiches grenzte die Eifel an Frankreich und dreihundert Jahre Krieg der beiden einstigen Erbfeinde hatten das Land so nachhaltig getroffen, dass die Eifel noch zu Beginn des 20. Jh. als Armenhaus Deutschlands galt, wohin zu reisen nicht empfehlenswert erschien.
Doch hat sich in den einsamen Tälern der Eifel mehr vom Reichtum ihrer Geschichte erhalten, als man sich nach den jahrhundertelangen Franzosenkriegen vorstellen kann. Die Autoren haben gerade dies zum Anliegen ihres Buches gemacht: Die Wiederentdeckung der großen Vielfalt der Zeugnisse von Geschichte und Kunst in der Eifel. Dazu führen sie den Reisenden nicht nur in die bekannten touristischen Örtlichkeiten wie Aachen und Trier, Bad Münstereifel, Monschau und Maria Laach. Bis in entlegene Winkel der Eifel zeigt das Buch unbekannte Kunststätten, Ruinen romanischer Klöster und gotischer Burgen, einsame Perlen historischer befestigter Fachwerkdörfer (wie Monreal oder Reifferscheid), ehemalige mittelalterliche Herzogsresidenzen (wie Nideggen, Blankenheim oder Aremberg), gotische Skulpturen und Altäre (Bassenheim, Münstermaifeld oder Zülpich) und eine unerschöpfliche Zahl von alten Kirchen, Burgen und Schlössern, wovon Burg Eltz nur die bekannteste ist. Besonderen Wert legen die Autoren darauf, dass bei allen Entdeckungsreisen durch die Eifel die dabei gelegenen landschaftlichen Reize und Besonderheiten nicht unerwähnt bleiben. Insbesondere die vulkanischen Erscheinungen werden ausführlich beschrieben und erklärt und der Reisende zu manchen geheimnisvollen Orten wie Höhlen, erstarrten Lavaströmen und verlandeten Maarseen geführt ein Besuch des Deutschen Vulkanmuseums in Mendig ist ein unvergessliches Erlebnis.
Das Buch beginnt mit der karolingischen Kaiserstadt Aachen und der Krönungskirche Karls des Großen und führt dann von Norden nach Süden durch alle Teillandschaften der Eifel mit ihren verschiedenen geologischen Prägungen. Bevor die Reise in der römischen Kaiserstadt Trier mit dem größten erhaltenen Stadttor der Antike, der Port Nigra, endet, bekommt der Reisende noch zahlreiche Empfehlungen für Übernachtungen, Wein und Küche. Besonders dem größten Rotweingebiet Deutschlands, dem Ahrtal mit seinen bizarren Felsformationen, ist eine Darstellung der bedeutendsten Weingüter gewidmet. Ein ausführliches Kapitel zur Geschichte der Eifel, vorzügliches Bildmaterial, Grundrisse und Stadtpläne komplettieren alles, was man über die Eifel wissen muss.