Beschreibung
Dithmarsiae Tabula
Johannes Mejer & Joan Blaeu
Diese faszinierende Doppelkarte von Dithmarschen geht zurück auf den Husumer Gelehrten Johannes Mejer (1606–1674). Erschienen ist das Blatt in einem Atlas der Amsterdamer Verlagsdynastie Blaeu („Atlas Maior“). Entworfen wurde es bereits im Jahr 1651.
Die beiden Kartenbilder zeigen die Region Dithmarschein zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten: Links ist der Zustand des Jahres 1559 kartiert, rechts der des Jahres 1651. Zwischen diesen beiden Jahren lagen mehrere verheerende Flutkatastrophen, von denen die sogenannte „Burchardiflut“ die Schlimmste war. Das Unglück hatte sich in der Nacht des 11. auf den 12. Oktober 1634 ereignet, und moderne Schätzungen gehen davon aus, dass rund 10.000 Menschen und mehrere Zehntausende Vieh ihr Leben verloren.
Mejer, 1606 in Husum geboren, war Zeitzeuge der „Burchardifut“ und als Mathematiker nahm er später eine offizielle Aufnahme von Schleswig und Holstein vor, aus der auch diese beiden Karten hervor gingen. Die Doppelkarte sollte vor Augen führen, wie die Naturkatastrophen die Landmasse verändert haben. So ging etwa die Insel „Strand“ in Teilen unter (allein dabei starben über 6.000 Menschen), und auch Pellworm wurde durch die Flut geteilt. Die Halligen „Nübbel“ und „Nieland“ versanken in Gänze.
handkolorierter Kupferstich
Bildmaß: 40,6 x 61,1 cm (Höhe x Breite)