Beschreibung
Flensbvrgvm - Itzehoa
Georg Braun & Frans Hogenberg
Dieses wunderbare Doppelblatt von Flensburg und Itzehoe stammt aus einem der beliebtesten Bücher der frühen Neuzeit, dem Städteatlas „Civitates Orbis Terrarum“. Veröffentlicht wurde der Atlas vom Kölner Theologen Georg Braun und vom flämischen Kupferstecher Frans Hogenberg. Das vorliegende Blatt stammt aus einer lateinischen Ausgabe.
Der Atlas war eines der spektakulärsten Buchprojekte der nordalpinen Renaissance. Der erste Band erschien 1572 in Antwerpen und Köln. Er umfasste 60 großformatige Stadtpanoramen auf jeweils einer Doppelseite. Da sich der Atlas sehr gut verkaufte, wurde er erweitert, bis er schließlich sechs Bände und 1.600 Seiten umfasste. Der letzte Band erschien 1640. Da umfasste der Atlas umfasste 543 Ansichten und Pläne. Die Vorlagen von unterschiedlichen Künstlern – deshalb unterscheiden sich oft Perspektive und Detailliertheit. Die Künstler schickten dabei ihre Zeichnungen an Frans Hogenberg, damit dieser sie in Kupferstiche umsetzte.
Das Blatt ist in zwei Register geteilt. Das obere Bildfeld zeigt die Stadt Flensburg, die auf eine kleine Siedlung zurückgeht, die im 12. Jahrhundert auf einer Anhöhe in der Förde angelegt wurde. Den Kern bildeten eine Burg, die bald zum Schloss ausgebaut wurde, und die Kirche St. Johannis, die von einer eigenen Burg geschützt war. Die Lage der Siedlung war vorteilhaft, denn Flensburg hatte einen Zugang zur Ostsee mit stabilen Windverhältnissen und großer Wassertiefe. Als Braun und Hogenberg ihre wunderschönes Panorama druckten, zählte Flensburg zu den bedeutendsten Handelsstädten Dänemarks – zeitweise besaß es bis zu 200 Schiffe.
Itzehoe wurde 1238 von Graf Adolf IV. von Schauenburg gegründet. Der Name „Itzehoe“ ist allerdings schon früher belegt – die Siedlung geht wohl auf eine Burg zurück, die um das Jahr 1000 gegründet worden war. Da sich bei Itzehoe der von Flensburg kommende Ochsenweg mit den Land- und Wasserwegen nach Lübeck kreuzte, hatte die Stadt eine wichtige Bedeutung für den Handel. Ihre charakteristische ovale Form ist bedingt durch eine Schleife des Flusses Stör, die die ältere Burganlage und die damit verbundene Siedlung schützte.
handkolorierter Kupferstich
Bildmaß: 34,2 x 48,8 cm (Höhe x Breite)