Beschreibung
Gelobt sei der Hl. Staat. Türkische Tragikomödien
Picus Verlag
Lesereisen
132 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
Ein facettenreiches Kaleidoskop der modernen Türkei.
Was ist die Türkei? Der Dönerbrater in Hamburgs Fußgängerzone? Der Strand in Kemer? Der gedeckte Basar in Istanbul? So nahe und vertraut scheint einem dieses Land, das Millionen seiner Bürger zum Arbeiten und Leben nach Europa geschickt hat und in dem Millionen von Europäern alljährlich ihren Urlaub verbringen. Und doch sind die Türken uns fremd geblieben, fremd und ein wenig exotisch. Wolfgang Koydl hat als Korrespondent für die »Süddeutsche Zeitung« fünf Jahre in Istanbul gelebt, das ganze Land bereist und ein facettenreiches, buntes Bild entdeckt. Er hat mit den letzten Griechen von Konstantinopel gesprochen und ist der Frage nachgegangen, warum ein Hut lebensgefährlich sein kann. Er ist mit dem »Anadolu Ekspresi« nach Ankara gefahren, der Stadt mit dem diskreten Charme der Bürokratie, und zu den Brauthändlern in Kurdistan. Und er berichtet auch von den dunklen Seiten des türkischen Alltags, von kurdischen Frauen etwa, denen die meisten Türken nicht einmal ihre Trauer gönnen. Türken, so hat er festgestellt, lieben ihre Fahne, ihre Familie, Atatürk und ihre Bequemlichkeit: Wo immer möglich, erledigt man die Kleinigkeiten des Alltags nicht selbst, sondern lässt erledigen. Und über diesem Kaleidoskop der Völker, Sprachen und Religionen wacht der Staat, der heilige, strenge und unnahbare.