Beschreibung
Esterbauer Verlag
Bikeline Radtourenbuch
1:50000
112 Seiten
Länge: 360 km
Stadtpläne, Übernachtungsverzeichnis, Höhenprofil, Spiralbindung
978-3-85000-347-6
1. Auflage 2013
Preis: € 13,90
Die Grünroute
Entdecken Sie eine neue Landschaft! – so lockt der rührige Verein „Grünmetropole e. V.“ auch Sie als Gast in die Region, denn am besten gelingt dies per Rad auf der Grünroute.
Unternehmen Sie eine Reise auf den Spuren der Kohle zwischen Düren an der Rur und Beringen in Flandern: Übrigens nicht nur Europas größtes, sondern auch sein ältestes Revier! Schon die Kelten und Römer nutzten sie hier nachweislich; schriftlich bezeugt ist der Abbau seit 1113. Im Osten wird das Flöz heute noch aktiv abgebaggert – hier als Braunkohle in spektakulären Tagebauen. Weithin sichtbarer Zeuge in direkter Nähe zur Grünroute ist die Sophienhöhe, die renaturierte Abraumhalde des Tagebaus Hambach. Mit über 300 Meter Höhe und 13 Quadratkilometern Fläche ist sie eine der größten künstlichen Erhebungen der Welt! Von ihrem Aussichtsturm blickt man nicht nur fast 600 Meter tief hinunter ins zugehörige „Hambacher Loch“, sondern auch gen Westen zu einigen weiteren Höhepunkten der Grünroute. An ihren Fuß und zum Panoramapunkt mit Blick in das größte Loch Deutschlands führt Sie eine ausgeschilderte und in unseren Karten eingezeichnete Nebenroute. Gleich hinter der historischen Festungsstadt Jülich wartet bereits der Tagebau Inden, der bis zum Aussichtsturm „Indemann“ fast umrundet wird und mehrere Einblicke gewährt. Der Steinkohlebergbau weiter westlich ist hingegen inzwischen überall eingestellt, aber dafür erinnern heute die zahlreichen Halden und die erhaltenen Zechensiedlungen, Wasser- und Fördertürme noch daran. Im Rahmen der Euregionale 2008 wurden viele dieser Standorte in Wert gesetzt und für Besucher attraktiv gestaltet. Es entstanden bergbaugeschichtliche Museen (inkl. Besucherbergwerke), und viele Halden sind auf verschiedene Weisen renaturiert und als Landmarken mit spektakulären Aussichtsplattformen versehen. Sie und die weiten Areale der ehemaligen Minen selbst wurden zu Naherholungsgebieten umgestaltet oder gar für ganz neue Nutzer erschlossen: Auf dem Wilhelminaberg in Landgraaf (NL) liegt z. B. Europas größte Skihalle.
Die Radroute erschließt aber auch eine äußerst vielgestaltige Natur- & Kulturlandschaft in drei Ländern: mal flach bis wellig, dann wieder hügelig mit kurzen Abfahrten und Anstiegen in den vielen idyllischen Bachtälern. Erlebenswert sind neben den vielen Schlössern und Kasteelen die Naturgebiete der Teverener (in D), Brunssumer (NL) und Mechelse Heide (B), das teilweise eng gewundene Tal der Wurm und das weite der Maas und nicht zuletzt die großen Städte Aachen, Heerlen, Genk und Hasselt, die – ebenso wie die kleineren – auch kulturell viel bieten. Mehrere flämische „Ausflugsdomänen“, allen voran Bokrijk, bieten sich mindestens für einen längeren, vielleicht sogar einen mehrtägigen Zwischenstopp an.
Streckencharakteristik
Länge
Die Hauptstrecke der Grünroute ist von Düren im Osten bis Hasselt im Westen 360 km lang. Da die Grünroute vielerorts in weiten Schleifen verläuft, die sich mehrmals fast berühren, bietet sie durch kurze Verbindungsstücke (als orangefarbene Nebenrouten in den Karten) verschiedenste Möglichkeiten, Rundkurse auf durchgehend gut ausgeschilderten Strecken zu fahren. Von halbtägigen Ausflügen bis mehrtägigen Reisen ist alles drin, mit oder ohne Einbeziehung des ÖPNV (s. Rad & Bahn). Das nummerierte Knotenpunktsystem (s. Wegweisung) schafft dafür beste Voraussetzungen. Ebenfalls ausgeschilderte Abstecher führen Sie nicht nur zum Tagebau Hambach, zum „Indemann“ und auf die Drei-Halden-Rundfahrt nach Alsdorf und Baesweiler. Kulturell interessante Abstecher erschließen auch Aachens historische Altstadt (ggf. bis zum Hbf.) und den stadtnahen Lousberg, ebenso die Zentren von Heerlen und Gent, die beide nur wenige Kilometer abseits der Grünroute liegen. Zusammen sind diese in orange eingezeichneten Nebenrouten etwa 192 km lang. Der so genannte Partnerweg Nordtor (45 Kilometer) führt von Übach-Palenberg im Wurmtal nach Hückelhoven im Norden (ehemalige Zeche Sophia-Jacoba mit Besucherbergwerk), dann auf dem RurUfer-Radweg retour bis Jülich. Er ist textlich und kartografisch am Ende dieses Buches dargestellt und ermöglicht so eine Rundreise von etwa 130 Kilometer, oder einschließlich der Schleife bis zur Brunssumer Heide (Knoten 79) sogar eine Acht von rund 220 Kilometer.
Wegequalität und Verkehr
Vor allem auf dem östlichen, also dem deutschen Abschnitt bewegen Sie sich oft auf geschotterten Feld- und Waldwegen, die meist aber gut gepflegt sind. Auch in Niederländisch Limburg gibt es einzelne solcher nicht asphaltierter Abschnitte, vor allem in der Brunssumer Heide. Demgegenüber ist die Radroute im nördlichen Wurmtal, im deutschen Selfkant sowie in Belgisch Limburg nahezu durchgehend asphaltiert oder glatt gepflastert. Direkt auf stärker befahrenen Straßen verläuft die Radstrecke nur selten, hin und wieder aber auf Radwegen daran entlang. Vor allem auf dem deutschen Streckenteil gibt es vereinzelt etwas verkehrsreichere Abschnitte, meist in den Städten. Aber auch in den Niederlanden gibt es hin und wieder Gefahren durch Kreuzungen mit stärker befahrenen Straßen, die erst spät als solche erkennbar sind. Vorbildlich sind demgegenüber die Flamen in Belgien, bei denen praktisch alle Überwege mit rechtzeitigen Warnschildern und teilweise sogar mit einer Art Zebrastreifen gesichert sind.