Beschreibung
Urbi Inclytae Felicia Quaeque Precatur Civis Qui Editit Samuel König
Hieronymus van Hensbergen
Dieser seltene Plan von Hamburg geht zurück auf den Hamburger Buchhändler und Verleger Samuel König (tätig 1673–1693). Gestochen wurde die Zeichnung von Hieronymus van Hensbergen (tätig 1660–1690). Die Quelle des Blattes ist noch unklar; ein Exemplar in der Königlich-Dänischen Bibliothek zu Kopenhagen befindet sich in einem Komposit-Atlas (Frederick den Femtes Atlas, Band 29, Tafel 88).
Das Kartenbild zeigt die Freie und Hansestadt kurz nach der Errichtung der neuen Wallanlagen in den Jahren zwischen 1616 und 1625. Dank der ausführlichen Legende lassen sich viele Gebäude und Orte identifizieren. Die Karte ist wunderbar nuanciert gestochen, wie es insbesondere die unterschiedlichen Wellendarstellungen vor Augen führen. Wahrscheinlich diente als Vorlage in Plan aus dem Jahr 1644. Da auf dem Plan das 1673 errichtete Deichtor zu sehen ist, muss er um 1675 entstanden sein.
Ungewöhnlich (und geradezu einzigartig) an der Darstellung ist die Verschränkung einer schematisierenden Vogelschau mit der dreidimensionalen Ansicht von bedeutenden Bauwerken und Schiffen – und selbst die bewegten Wellen der Elbe wirken teilweise plastisch. Diese spektakuläre Verschränkung ist ungewöhnlich für Karten des 17. Jahrhunderts. Das Faszinierende an der schematischen Darstellungsweise ist, dass sich die Parzellierung des Innenstadtbereichs ablesen lässt.
Vom Kupferstecher van Hensbergen ist leider wenig bekannt. Er wurde im Jahr 1680 Bürger der Stadt Hamburg. Überliefert sind von nur wenige Ansichten, Pläne und Porträts, die von Hensbergen gestochen hat. Als Verfasser des Gedichts in der linken unten Bildecke wird oft Michael Kirsten angenommen, ein Professor am Gymnasium.
unkolorierter Kupferstich
Bildmaß: 36,6 x 42,3 cm (Höhe x Breite)