Beschreibung
Plan von Hamburg mit Angabe der Verheerung des Brandes vom 5 bis 8 Mai 1842
Eduard Ritter
Dieser seltene Plan von Hamburg geht zurück auf den Künstler Eduard Ritter (1820–1892). Gedruckt wurde das Blatt im Hamburger Verlag von Robert Kittler.
Der Plan thematisiert den verheerenden Hamburger Stadtbrand vom Mai 1842. Die dunkel eingefärbte Fläche markiert die zerstörten Bereiche der Innenstadt von Deichstraße im Nikolaiviertel bis zur kleinen Straße „Brandsende“, in der die Flammen gestoppt werden konnten. Umrahmt wird der Plan von vier kleineren Veduten. Sie zeigen die zerstörten Kirchen S. Nikolai und S. Petri, das ausgebrannte Rathaus und im Schutt liegenden Bereich von Jungfernstieg und Holzdamm. Schön an der Darstellung ist, dass sie den charmanten Charakter einer Handzeichnung bewahrt, die gleichsam wie ein Augenzeugenbericht wirkt. Der Katastrophe widersprechend ist die sonnige Stimmung über den Ansichten, die durch das harmonische Kolorit noch bestärkt wird.
Der Hamburger Stadtbrand vom 5. Bis 8. Mai war eine große Katastrophe: Fast 20.000 Menschen wurden obdachlos und gut ein Viertel der Stadt wurde zerstört – 1.100 Wohnhäuser, 3.000 Arbeits- und Wohnräume, 120 Plätze, 102 Speicher, 61 Straßen, sieben Kirchen, zwei Synagogen, das Rathaus und das Stadtarchiv. Der Neuaufbau veränderte das Stadtbild von Grund auf. Unter der Federführung von William Lindley (1808–1900), Alexis de Chateauneuf (1799–1853) und Gottfried Semper (1803–1879) entstand ein neues Zentrum. Die neu angelegen Straßenfluchten waren breit, gepflastert und besaßen Bürgersteige. Die vormals hölzernen Brücken wurden durch steinerne ersetzt. Sogar die Fleete wurden verbreitert. Hamburg wurde zu einer modernen Metropole.
altkolorierte Lithografie
Bildmaß: 26 x 38 cm (Höhe x Breite)