Beschreibung
Hambourg
Giovanni Giuseppe Conte de Wildenstein
Diese einzigartige Darstellung der Hamburger Befestigungsanlagen geht wahrscheinlich zurück auf den italienischen Militär Giovanni Giuseppe Conte de Wildenstein (1668-1747). De Wildenstein war Landeshauptmann der norditalienischen Provinz Gorizia an der heutigen Grenze zu Slowenien.
Der Grundriss könnte in Zusammenhang stehen mit einem handgeschriebenen Traktat über den Festungsbau, von dem ein Exemplar im Jahre 2022 versteigert worden ist (München: Zisska & Lacher). Der Traktat umfasste rund 50 Federzeichnungen, die von de Wildenstein angefertigt worden waren. Die Grundrisse zeigten sowohl reale Orte wie auch Idealentwürfe. Das vorliegende Blatt trägt allerdings eine französische Titulatur.
Der von Hand gezeichnete Plan veranschaulicht sehr pointiert eine Gegenüberstellung der neuen und alten Wallanlagen der Freien und Hansestadt. Der sogenannte „Alte Wall“ war im Jahr 1475 errichtet worden; er verlief entlang des Alsterfleets und wurde bald durch einen „Neuen Wall“ ergänzt, der den Süden der Stadt umschloss. Zwischen 1616 und 1625 wurde dann eine noch größere Anlage erbaut, die nun auch die sogenannte Neustadt im Westen und S. Georg im Osten umschloss. Diese neue Anlage ist auch auf dem vorliegenden Plan zu sehen, allerdings fehlen hier noch die elbseitigen Anlagen sowie die Befestigung des Alsterzuflusses durch die Aufschüttung eines Damms. Wunderschön ist die Gestaltung der Zeichnungen, die gerade im Bereich der Elbe und Alster eine spontane Note besitzt, da die Wellenbewegungen locker aus dem Handgelenk zu fließen scheinen.
altkolorierter Manuscript
Bildmaß: 26,5 x 39,5 cm (Höhe x Breite)