Hamburg - Eppendorf im Jahr 1683 von Hieronimus von Henßbergen

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Beschreibung

Die zu Eppendorff, bey Hamburg, wunderlich gewachsene Kohl=stengel.' u. 'Die gewachsene Kreütz=Lielie
Hieronimus von Henßbergen

Diese kuriosen Darstellungen zweier Naturwunder gehen zurück auf den Hamburger Universalgelehrten Eberhard Werner Happel (1647–1690). Ursprünglich war das Blatt Teil des Buches „Gröste Denkwürdigkeiten der Welt Oder so genannte Relationes Curiosae“ (Hamburg: Wiering; Seite 385–387). Geute gilt diese Publikationsreihe (1681–1691) als eine der ältesten deutschsprachigen Zeitschriften mit populärwissenschaftlichten Inhalten.
Das Bild ist in zwei Felder geteilt: Rechts ist eine Kruzifix-Lilie aus Jerusalem zu sehen und links eine faszinierende Kohlknolle in Gestalt des Gekreuzigten – aufgefunden wurde diese Wunder-Wurzel in Eppendorf bei Hamburg. 
Die Legende zu diesem außergewöhnlichen Stück geht auf das 15. Jahrhundert zurück: Angeblich hatte eine Gärtnerin eine geweihte Hostie in ihrem Eppendorfer Garten vergraben, damit ihr Gemüse üppiger wachsen würde. In der darauffolgenden Nacht sei der Kohl aufgeleuchtet, weshalb sogleich ein Kommission aus Geistlichen eingesetzt worden sei, um das Wundergemüse zu untersuchen. Als zwischen den Pflanzen gegraben wurde, kam eine Kohlwurzel zu Tage, welche die Gestalt des gekreuzigten Christus besaß.  Das Wunderwerk wurde geborgen und in ein Kloster nach Harvestuhede gebracht. Und während die Gärtnerin aufgrund ihres Frevels zum Tode verurteilt wurde, präsentierten die Nonnen des Konvents fortan die Relique (ab 1483) - angeblich half sie am besten beim Wunsch nach Schwangerschaft. Später gelangte die in eine Monstranz eingefasste Wurzel in die Schatzkammer Ruldolfs II. (1602) und von dort in die Geistliche Schatzkammer des Kunsthistorischen Museums Wien (Inv. D 148). Die tatsächliche Entstehungszeit der heute noch zu bestaunenden Christusfigur lässt sich leider nicht stilistisch genauer bestimmen. Wahrscheinlich wurde die Skulptur bewusst so gestaltet, um den wundersamen Charakter des Wurzel zu authentifizieren und die Arbeit von Menschenhand zu verunklären.

unkolorierter Kupferstich
Bildmaß: 17,7 x 14,9 cm (Höhe x Breite)

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