Beschreibung
Osnabrugensis Episcopatus
Willem Janzoon Blaeu
Diese wunderschön kolorierte Karte des Bistums Osnabrück geht zurück auf den berühmten Amsterdamer Verleger Willem Janz. Blaeu (1571–1638). Der erste Entwurf für die Zeichnung stammt von Johann Gigas (eigentlich „Riese“; 1582–1637), einem Wittenberger Mathematiker, der ab 1614 in Münster lebte und dort Leibarzt des Fürstbischofs war.
Das Kartenbild reicht von Quakenbrück im Norden bis nach Glandorf im Süden. Wunderschön ist die topografische Zeichnung mit den vielen kleineren Hügeln. In der linken unteren Bildecke ist ein pittoreskes Panorama von Osnabrück zu sehen, rechts erscheint eine kleinere Insetkarte des Amtes Reckenberg. Auch hier sind die Details auf der Höhe der niederländischen Kunst ihrer Zeit gestaltet: Auf einer Kleinarchitektur liegen Früchte und der Landvermesser steht mit seinem samtenen Gewand im klassischen Kontrapost.
Der Autor der vorliegenden Karte, Johann Riese, reüssierte im Jahr 1616 mit mehreren Darstellungen westfälischer Gebiete, für er sogar selbst Vermessungen vorgenommen hatte. 1620 veröffentlichte er dann einen Atlas der Erzdiözese Köln und mit ihr verbundener weltlicher Territorien („Prodromus geographicus“).
altkolorierter Kupferstich
Bildmaß: 37 x 48,5 cm (Höhe x Breite)