Beschreibung
Port de Hambourg
Nicolas Marie Joseph Chapuy & Louis Pierre Marie Courtin
Diese pittoreske Ansicht des Hamburger Hafens geht zurück auf den Pariser Künstler Nicolas Marie Joseph Chapuy (1790–1858). Verantwortlich für die graphische Umsetzung war Louis-Pierre-Marie Courtin (nachgewiesen 1832–1856). Das Bild zeigt die „Kehrwieder“ in der heutigen Speicherstadt, deren charakteristische Gebäude am rechten Rand zu erkennen sind. Der kurios anmutende Name erklärt sich aus der baulichen Situation: Das Fleet war eine Sackgasse, auf der die Kähne umkehren mussten. Der Zeichner Chapuis ist heute vor allem für seine Sammelwerke bekannt. Er schuf zum Beispiel ein beeindruckendes Portfolio französischer Kathedralen. Das vorliegende Blatt stammt auch aus solch einer Sammlung. Dies belegt die Ordnungszahl „25“ im dreisprachigen Titel. Präsentiert wurden europäische Seehäfen. Charakteristisch für Chapuis’ Zeichenkunst ist die sehr malerische Atmosphäre. Sie prägt auch das vorliegende Blatt. Die Ansicht des Hafens öffnet sich mit einem Laufsteg, der den Blick in die Tiefe führt. Bemerkenswert ist die Stille der Szene: Kein Wind und keine Welle bringen die aufrecht stehenden Masten in Bewegung. Etwas statisch – man könnte sagen hüftsteif – wirken auch die Figuren. Tatsächlich aber charakterisieren sie Hamburg sehr charmant, denn sie symbolisieren unterschiedliche Facetten der Stadt. Der Wasserträger hat ja sogar Eingang in die Mundart gefunden. Getragen wird die idyllische Stimmung durch die nuancierte Kolorierung des Blattes.
originalkolorierte Lithographie
Bildmaß: 38 x 46,5 cm (Höhe x Breite)