Beschreibung
Des Heil. Röm. Reichs freye Handels-und Hansee Stadt Hamburg 1730
Homann Erben
Dieser besondere Stich zeigt Hamburg als kolorierten Grundriss. Die Stadt ist umgeben von der im frühen 17. Jahrhundert entstandenen massiven Wallanlage. Detailliert sind Straßenzüge und wichtige Bauwerke wiedergegeben.
Der „Große Michel“ ist noch in seinem ersten Zustand erkennbar, der am 10. März 1750 durch einen Blitzschlag zerstört wurde. Das Stadtviertel St. Georg ist bereits als Vorstadt eingemeindet und durch eine eigene Wallanlage vor feindlichen Angriffen geschützt. Im Westen Hamburgs, außerhalb der Stadtmauern, ist die ursprüngliche Reeperbahn erkennbar. Sie diente der Fertigung von sehr langen Seilen, die in der Stadt wegen Platzmangels nicht hergestellt werden konnten. Jedoch verlief die Bahn, die Namensgeber der heutigen Vergnügungsmeile ist, parallel zu der heute bekannten Reeperbahn. Das angrenzende Gebiet „Hamburger Berg“, das erst im 19. Jahrhundert als Vorstadt an Hamburg angegliedert und in St. Pauli umbenannt wurde, ist noch gänzlich unbesiedelt, da es als Schussfeld („Glacis“) für kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Hamburgern und den Dänen, die das angrenzende Altona verwalteten, genutzt wurde. Erst nach und nach kam es zu ersten Ansiedlungen von Berufsständen, die auf Grund von Geruchs- und Schmutzbildung aus der Stadt verwiesen wurden. Nördlich der Reeperbahn ist die Sternschanze zu sehen. Die sternenförmige Verteidigungsanlage entstand im 17. Jahrhundert und ist über einen Laufgraben mit der Hamburger Stadtbefestigung verbunden.
Der gesamte untere Bereich der Karte ist ausgefüllt mit einer Südansicht Hamburgs. Das fehlende Kolorit ist ein Markenzeichen der Offizin Homann. Darunter gibt eine Legende Erklärungen zu den einzelnen Bauwerken.
kolorierter Kupferstich
Bildmaß: 49 x 56,5 cm (Höhe x Breite)