Beschreibung
La Livonie Avec les frontiers de Courlande et de Finlande
Peter van der Aa
Diese wunderbar genau gestochene Karte von Lettland und Estland geht zurück auf den niederländischen Verleger Pieter van der Aa (1659–1733). Ursprünglich war das Blatt eines ungemein einflussreichen Reiseberichts über Persien, dessen Autor der schleswig-holsteinische Diplomat Adam Olearius (1599–1671) war (“Les Voyages tres-curieux et tres-renommez faits en Moscovie, Tartarie et Perse“).
Das Kartenbild reicht von Helsinki und Stockholm im Norden bis zur litauischen Stadt Raseiniai im Süden. Von West nach Ost reicht das Kartenbild von Gotland bis zur estnischen Stadt Lawa. Bestimmend für die Komposition sind zahlreichen Flüsse und Seen, die die Landmasse durchbrechen. Bemerkenswert sind die territorialen Grenzen, die durch punktierte Linien angegeben sind. Typisch für die Arbeiten von Pieter van der Aa ist die elegante Linienführung, der dem Kartenbild eine wunderbare Leichtigkeit verleiht. Staunenswert ist auch die kleinteilige Inselwelt vo der skandinavischen Küste, bei der ein fein schraffierter Schattenwurf die eingesetzt wird. Im wunderbar klaren Schwarzweiß kommen diese handwerklichen Feinheiten besonders gut zur Geltung.
Bei dem Buch, aus dem die Karte stammt, handelt es sich um einflussreichen Bericht über das Persische Reich. Sein Autor, Adam Olearius, hatte vom Gottorfer Hof den Auftrag erhalten, Handelskontakte zwischen dem schleswig-holsteinischen und russischen Hof zu knüpfen. Deshalb unternahm Olearius eine offizielle Reise, die über Moskau bis nach Persien führte. Seine Erlebnisse schilderte Olearius in einem reich bebilderten Buch, das ein großer Publikumserfolg wurde: „Beschreibung der muskowitischen und persischen Reise“ (1647). Heute gilt das Buch als erste wissenschaftliche Reisebeschreibung in deutscher Sprache und als der erste authentische Bericht über Persien.
unkolorierter Kupferstich
Bildmaß: 28,8 x 35,8 cm (Höhe x Breite)

