Beschreibung
Esterbauer Verlag
Bikeline Radtourenbuch
Mittellandroute
Auf der Mittellandroute begeben Sie sich mit dem Rad auf eine Reise durch die Vielfalt deutscher Landschaften und erleben dabei einen steten Wechsel der regionalen Besonderheiten, was Ortsbilder, Kultur und Mundarten betrifft. Am Weg liegen liebliche Landstriche von charakteristischem Bild wie das Siegerland, das Thüringer Holzland oder die Oberlausitz. Es gibt gleichermaßen idyllische Bachtäler wie die von Rur oder Bobritzsch und imposante Flusslandschaften wie an Rhein und Elbe, wo sich herrschaftliche Anwesen über den Hängen erheben. Große geschlossene Wälder wie der Hürtgenwald oder das Quellgebiet von Sieg und Lahn im südlichen Rothaargebirge, der Tharandter Wald und der Hohwald liegen an der Route, und dazwischen gibt es immer wieder offene Landschaften, wo der Blick weit schweifen kann. Mit den Stadtschönheiten Aachen und Zittau ist die Mittellandroute bestens eingerahmt. Doch auch dazwischen gibt es eine ganze Reihe kleiner und großer Städte, auf die Sie sich freuen können, darunter natürlich Bonn und Dresden sowie die Thüringer Klassikerstädte wie z.B. Erfurt und Weimar, aber auch unbekanntere Städtchen wie Kornelimünster und Alsfeld, Meerane oder Freiberg. Mit über 1.000 Kilometern Länge ist die Mittellandroute ein Schwergewicht unter den innerdeutschen Fernradwegen und durchzieht das Land einmal komplett – von der westlichsten bis zur fast östlichsten Stadt Deutschlands, von einem Dreiländereck zum anderen, von A wie Aachen nach Z wie Zittau. Die Route führt durch fünf Bundesländer und begleitet oder quert dabei Dutzende größerer und kleinerer Flüsse. Zwischendurch sind immer wieder Hügelländer oder Mittelgebirgsausläufer zu überwinden, von denen sich weite Aussichten übers Land bieten. Die Mittellandroute nutzt nach Möglichkeit die Trassen bestehender Fernradwege wie Lahntal-Radweg, Thüringer Städtekette oder Spree-Radweg, die jeweils über eine gute Fahrrad-Infrastruktur verfügen.
Radnetz Deutschland – die D-Routen
Die Mittellandroute zählt als D4 zu den zwölf D-Routen, die Deutschland wie ein Netz durchziehen und es ermöglichen, fast jede Region des Landes per Rad zu erreichen. D1 bis D6 verlaufen dabei von West nach Ost, D7 bis D12 von Nord nach Süd. Der Großteil der Routen ist länger als 1.000 Kilometer. Der Europa-Radweg R1 (D3-Route) wurde als Modellroute weiterentwickelt und zum Premiumweg ausgebaut, um Standards für alle anderen D-Routen zu setzen.
Streckencharakteristik
Länge
Die Gesamtlänge der Hauptroute beträgt knapp 1.070 Kilometer. Varianten und Ausflüge haben eine Länge von 84 Kilometern.
Wegequalität und Verkehr
Auf der Mittellandroute fahren Sie zum allergrößten Teil auf gut befahrbaren Radwegen oder ruhigen Straßen. Unbefestigte Wege sind eher die Ausnahme und in der Regel gut befahrbar. Nur an einer Handvoll Stellen im sächsischen Teil ist die Wegequalität wirklich schlecht. Von Zeit zu Zeit gibt es Passagen im stärkeren Verkehr oder an Bundesstraßen. Im östlichen Siegtal oder kurz vor Dresden fallen diese sehr lang aus, lassen sich jedoch gut per Bahn umgehen, beachten Sie jeweils die Hinweise im Routentext.
Beschilderung
Die Mittellandroute ist mit dem Logo der D4-Route ausgewiesen. Abgesehen von zwei längeren Problem-Passagen ist die Beschilderung insgesamt recht gut. Die erste Problempassage ist 50 Kilometer lang und deckungsgleich mit dem rheinlandpfälzischen Abschnitt an der Sieg, konkret liegt sie zwischen Au/Sieg und Niederschelderhütte. Hier wird mit fest installierten Schildern darauf hingewiesen, dass entlang der Sieg keine durchgehende Radwegeverbindung besteht, also auch nicht ausgeschildert ist. Da die D4-Route hier meist an der stark befahrenen B 62 und damit sehr unattraktiv verläuft, empfiehlt es sich dringend, für diesen Abschnitt die stündlich verkehrende Bahn zu nutzen.
Die zweite Problempassage erstreckt sich über 150 Kilometer von der thüringisch-sächsischen Grenze bis nach Dresden. Hier ist die Fahrrad-Beschilderung allgemein sehr unzuverlässig, selbst entlang sächsischer Fernrouten wie der Sächsischen Städteroute oder der Silberroute. Auf dem Großteil der Passage gibt es gar keine Beschilderung, nicht einmal allgemeine Wegweisung. Die D4-Route selbst ist zwischen Crimmitschau und Dresden durchgängig nur im Raum Chemnitz beschildert, ansonsten allenfalls sporadisch und punktuell.
Darüber hinaus gibt es einige kurze, doch beachtenswerte Beschilderungslücken, so z.B. in Rheinbach, Bonn und Siegen-Weidenau. In manchen Regionen sind die Schilder teils stark verblasst (hinter Aachen, bei Augustusburg, rund um Polenz/Neukirch), stellenweise ist ein Schild schlecht platziert oder wurde verdreht – achten Sie jeweils auf die Hinweise im Routentext.