Beschreibung
Mondkarte in 25 Sektionen (Reprint 1963)
Wilhelm Gotthelf Lohrmann
Diese faszinierende Karte des Mondes geht zurück auf den deutschen Astronomen Wilhelm Gotthelf Lohrmann (1796–1840). Die vorliegende Ausgabe ist ein Reprint der originalen Karte, der im Jahr 1963 im Leipziger Verlag Johann Ambrosius Barth gedruckt wurde. Der Herausgeber der Edition war Paul Ahnert. Die Ausgabe umfasst 25 Sektionen einer Mondkarte sowie ein einen wissenschaftlichen Kommentarband.
Für seine Beobachtungen des Mondes benutzte Lohrmann ein 12cm Fraunhofer-Refraktor, er in seinem Wohnhaus aufgestellt war. Zur Kartierung wurde die Mondfläche in 25 Segmente aufgeteilt, die einer Länge von 19,3 cm besitzen. Der Durchmesser der Gesamtkarte beträgt gut 96 cm.
Die Mondkarte von Lohrmann hat eine komplizierte Publikationsgeschichte. Lohrmann war 1827 zum Oberinspektor des mathematischen Salons in Dresden ernannt worden und veröffentlichte schon erste meteorologische Beobachtungen (1831–1833). Zuvor hatte er bereits ein Buch über das Planetensystem der Sonne verfasst (1822). 1824 er ein dann eine „Topgraphie der sichtbaren Mondoberfläche“. Ab 1825 erarbeitete Lohrmann eine mehrteilige und großflächige Kartografie des Mondes, von der er jedoch nur vier Blätter veröffentlichen konnte (1824), da er plötzlich an Typhus verstarb. Seine Entwürfe wurden dann von Johann Friedrich Julius Schmidt (1825–1884) übernommen. Schmidt hatte sich schon 1842 in der Hamburger Sternwarte intensiv mit dem Mond beschäftigt hatte, aber er benötigte 30 Jahre, um die 25 Kartensegmente von Lohrmann druckfertig zu machen. Schlussendlich erschien die Mondkarte dann im Jahr 1877.
Die von Lohrmann begonnen Mondkarte ist ungemein detailliert. Sie zeigt unter anderem 7.100 Krater. Zudem gilt sie als eine der schönsten Karten des Mondes, da Lohrmann eine besondere Form der Schraffierung für die Darstellung erfunden hatte, um durch differenzierte Schattenwürfe Krater und Berge zu kennzeichnen. Die ursprünglich von Lohrmann benutzte Nomenklatur wurde allerdings von Schmidt aktualisiert und verändert.
Johann Schmidt veröffentlichte 1878 noch einmal eine ergänzte Mondkarte mit 33.000 Mondkratern („Charte der Gebirge des Mondes, Berlin: Dietrich Reimer). Sie galt als die genaueste Karte ihrer Zeit und wurde 1892 noch einmal neu aufgelegt.
Buchdruck
Bildmaß: 32,5 x 26,8 cm (Höhe x Breite)