Beschreibung
Charte von dem Brittischen Reiche am Ganges und den Marattenstaaten in Indien
Verlag des Geographisches Instituts Weimar
Diese sehr detailliert gezeichnete Karte zeigt den Norden des indischen Subkontinents. Der Ausschnitt reicht von Nepal und Tibet bis nach Goa. Veröffentlicht wurde das Blatt im Jahr 1804 vom Geographischen Institut in Weimar. Es zählte wohl zu den ersten Blättern, die diese bedeutende Institution publiziert hat. Bemerkenswert ist der historische Hintergrund des Blattes. Denn es bezieht sich auf den sogenannten „Zweiten Marathenkrieg“, der zwischen der Britischen Ostindien-Kompanie und den Fürsten des Marathenreichs ausgefochten wurde (1803–1805). Maratha war ein politischer Zusammenschluss kleiner Königreiche in Zentralindien (dem heutigen Maharashtra). Als unter den Landesfürsten Konflikte ausbrachen, fungierten die Briten erst als Verbündete eines einzelnen Königs. Und als sich die Machtkämpfe nicht entschärfen ließen, brach ein offener Krieg aus, der an vielen Orten zugleich tobte: an der Ost- und Westküste des Subkontinents wie auch im zentralen Hochland. Sieger waren die Briten, denn sie bekamen zahlreiche Gebiete zugesprochen. Da dies auch zu Ungunsten Frankreichs geschah, war die Macht der britischen Kolonialherren für lange Zeit gefestigt. So repräsentiert die Karte eine wichtige Zäsur in der Geschichte Asiens.
originalkolorierter Kupferstich
Bildmaß: cm (Höhe x Breite)