Beschreibung
Karte von dem Ostlichen-Stucke von Neu Frankreich oder Canada
Jacques-Nicolas Bellin
Diese spektakuläre Karte von Nova Scotia geht zurück auf den französischen Gelehrten Jacques-Nicolas Bellin (1703–1772), einen der einflussreichsten Kartografen des 18. Jahrhunderts. Im Zeitalter der großen Weltumsegelungen schuf Bellin eine Vielzahl bedeutender Seekarten, und das vorliegende Blatt ist eine der absolut seltenen deutschsprachigen Ausgaben dieser Entwürfe. Es war ursprünglich Teil des Buches „Allgemeine Historie der Reisen zu Wasser und zu Lande“ (Leipzig: Arkstee & Merkus). Die insgesamt 21 Bände erschienen zwischen 1747 und 1774; sie beruhten auf der französischen „Histoire générale des voyages“ (1746–1791) und der britischen „New general collection of voyages and travels“ (1745–1747).
Das Kartenbild ist wundervoll genau und besitzt zahlreiche topografische Besonderheiten. Faszinierend ist zum Beispiel die sprachliche Vielfalt der Benennungen: Teilweise finden sich die deutschen Übersetzung neben protugiesischen und lateinischen Bezeichnungen – daran lässt sich ablesen, welche Vorlagen Bellin ursprünglich verwendet hatte, wie etwa iberische Seekarten. Eine ebenso so aufschlussreiche historische Quelle sind die kommentierenden Beitexte, da sie zum Beispiel auch indigene Volksgruppen benennen. Geradezu charmant sind Umschreibungen unerforschter Gebiete. So heißt es zum Beispiel an einer Stelle: „Die rechte Lage dieser Seen ist ziemlich ungewiss.“
unkolorierter Kupferstich
Bildmaß: 39,2 x 55,5 cm (Höhe x Breite)