Beschreibung
Blochplan
Karte 84 x 60 cm | gefalzt 15 x 21 cm
1. Auflage 2020 | ISBN 9783982024356
Ohlau/Olawa, Kreuzburg/Kluczbork, Groß Strehlitz/Strzelce und Neisse/Nysa. Darstellung aller Orte mit allen Namen in Deutsch und Polnisch. Sehenswürdgkeiten. Ausflugsziele. Historische Informationen.
Die Landkarte „Oppelner Schlesien (Nordteil)” ist als Fünfte in der (bisher) auf 6 Karten angelegten Schlesien-Landkarten-Reihe im Maßstab 1:100.000 erschienen. Diese Landkarten zeichnen sich durch ihre Detailliertheit und die Darstellung vorhandener und verschwundener Inhalte aus, und können somit gut sowohl als Reiseunterlage aber auch und gerade für Entdeckungen am Küchen- oder Schreibtisch genutzt werden.Mit der Darstellung ALLER Ortschaften und Wohnplätze und deren Bezeichnung in Polnisch und Deutsch (darunter sowohl die historischen und heute gebräuchlichen Ortsnamen, als auch die nach 1933 umbenannten) sind diese Karten gute Grundlage für historische Forschungen aber auch Hilfe für die, die Polnisch nicht korrekt aussprechen können und sich dennoch zurecht finden wollen.
Während sich das Riesengebirge mit dem Hirschberger Tal – dem Schlesischen Elysium – mittlerweile steigender Bekanntschaft erfreut, gibt es weiter östlich in Schlesien noch viele Gegenden, die – obzwar reich an landschaftlicher und architektonischer Schönheit und historischen Zeugnissen – einer touristischen Entdeckung harren bzw. die noch von Liebhabern “wachzuküssen” sind.
Die heutige Woiwodschaft Oppeln/Opole – das westliche Oberschlesien – hat aufgrund ihrer Geschichte eine Sonderstellung im politischen Polen. Hier ist der Anteil von Bewohnern, die sich selbst als deutschsprachig oder schlesischsprachig bezeichnen, besonders hoch.
Viele Orte in der Woiwodschaft Oppeln haben wegen ihres deutschsprachigen Bevölkerungsanteils heute auch offiziell sowohl einen polnischen, als einen deutschen Ortsnamen und ein dementsprechendes zweisprachiges Ortsschild.
Der nördliche Teil der Woiwodschaft rund um die oberschlesische Hauptstadt Oppeln ist geprägt von weiten Ebenen die von der in ihren Auen breit und gemächlich dahinfließenden Oder durchzogen werden. Dichte Wälder, von denen der Stober-Landschaftspark beiderseits des gleichnamigen Flüsschens der Bekannteste ist, sind durch ihren Reichtum an Tieren und seltenen Pflanzen Ziel von Natur-Liebhabern. Der in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts angelegte Turawa-Stausee bildet ein großes blaues Auge im Herzen der Karte.
Nahebei liegt die bedeutende Industrie- und Universitätsstadt Oppeln/Opole, die durch ihre Lage an der Oder (Titelfoto ist die Gebäudegruppe “Oppelner Venedig”), durch ihre Kirchen und Museen, den Ring mit Rathaus und ihre Oderinseln Pascheke und Bolko mit vielen touristischen Highlights aufwartet. Detailliertere Informationen über die Stadt und ihre Geschichte gibt der auch bei BLOCHPLAN erschienene vergleichende Stadtplan “Oppeln 1938/Opole heute” von dem ein Innenstadtausschnitt auf der Rückseite der Karte wiedergegeben wird.
Aber ebenso bedeutsam wie die Naturschönheiten und die Woiwodschafts-Hauptstadt ist die Vielzahl der kleineren Städte und der ca. 1000 Dörfer, die in der Karte enthalten sind.
Am südwestlichen Rand findet man die alte Bischofsstadt Neisse mit ihrem wiederaufgebauten Rathausturm und dem Schönen Brunnen, die nordwestliche Ecke markiert die frühere Residenzstadt Ohlau/Oława – nahebei die herzogliche Residenzstadt Brieg/Brzeg, in der das Piastenschloss mit seinem wunderschönen Arkadenhof von großer Blütezeit zeugt. Brieg beherbergte u.a. im 16. Jahrhundert eine italienische Künstlerkolonie. Das Renaissance-Rathaus stammt auch aus dieser Zeit.
Die südwestliche Ecke der Karte markiert Groß Strehlitz/Strzelce Opolskie, dessen kriegszerstörtes Herzogsschloss heute eine imposante Ruine am Rande eines weiträumigen Parks ist.
Im Nordwesten geht die Karte über Kreuzburg O.S./Kluczbork mit seinem Museum über den schlesischen Bienenforscher Dzierzon hinaus bis an die historische Schlesisch-Großpolnische Grenze bei Landsberg O.S./Gorzów Śląski, die durch den Fluss Prosna markiert wird.
Eine Vielzahl kleinerer Städtchen wie Guttentag/Dobrodzień, Rosenberg/Olesno Falkenberg/Niemodlin (mit Stadtmauer, Synagoge und Dendrologischem Park) Krappitz/Krapkowice, Löwen/Lewin Brzeski oder Grottkau/Grodków die fast alle bedeutende Kirchen, Schlösser und den für Schlesien typischen Ring besitzen, findet sich ebenso auf der Karte.
Carlsruhe/Pokój und Kupp/Kup sind Orte, die durch ihren strahlenförmigen Grundriss inmitten dichter Wälder auf ihren Ursprung als Orte der Jagd hinweisen. Ein schlimmes Kapitel der Geschichte wird in Lamsdorf/Łambinowice mit seinen Lagern für Kriegsgefangene aber auch für die Internierung der in der Region ansässigen deutschen Zivilbevölkerung in der Nachkriegszeit durch Museen und Erinnerungsstätten dokumentiert.
In Koppitz/Kopice steht die Ruine eines imposanten Schlossbaus, der die Geschichte von Johanna Gryczik – dem schlesischen Aschenputtel – erzählt. In anderen Schlössern, wie z.B. Niewodnik/Niewodniki, Groß Stein/Kamien Śląski, Stubendorf/Izbicko, Franzdorf/Frączków oder Paulsdorf/Pawłowice können auch moderne Aschenputtels in Schlosshotels hochherrschaftlich schlafen.
Die Nähe zum oberschlesischen Industrierevier wird durch Orte wie Malapane/Ozimek – mit seiner gusseisernen Kettenbrücke oder Colonnowska/Kolonowskie einen Ort früher Eisenerzproduktion dokumentiert. Hier findet sich aber auch mit dem Jurapark bei Krascheow/Krasiejów eine interessant aufbereitete Stätte paläontologischer Ausgrabungen.
Schrotholzkirchen, die man im gesamten gebirgsnahen südöstlichen Raum Polens findet, zeugen auch im östlichen Teil der Karte von den engen historischen Verbindungen Oberschlesiens mit dem angrenzenden Kleinpolen/Galizien.
Die besondere Geschichte der seit dem Mittelalter von Deutschen und Polen besiedelten Gegend wird anhand solcher Ortsnamen wie Boritsch/Borycz oder Boguschütz/Boguszyce aber auch Tauenzinow/Okoły deutlich. Ein Drittel der Orte auf der Karte erhielt in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts neue eingedeutschte oder gänzlich erfundene neue Namen. So wurde z.B. aus Boritsch 1936 “Schildbach” und aus Tauenzinow “Tauentzien”. Heute werden viele der historischen deutschen Ortsnamen auch wieder offiziell verwendet, wenn in den Gemeinden ein deutschsprachiger Bevölkerungsanteil von über 20% wohnt. In der Karte sind sowohl die historischen, als auch die bis 1945 gültigen Namen – selbst kleinster Orte und Wohnplätze sowie von Forsthäusern mit eigenem Namen/Wohnplatzstatus – verzeichnet. Die heute amtlichen deutschen Namen sind besonders markiert.