Beschreibung
Nordertheil des Amptes Gottorf. Anno 1649
Joan Blaeu & Johannes Mejer
Im Maßstab 1:95.000 zeigt die Karte den nördlichen Teil des Amtes Gottorf. Im Jahr 1580 hatte Herzog Adolf, der Halbbruder König Christians III. von Dänemark, die Linie Schleswig-Holstein-Gottorf begründet. Unter Herzog Friedrich III. entwickelte sich Gottorf zu einem der bedeutendsten Fürstenhöfe und zu einem kulturellen Zentrum in Nordeuropa und wurde 1713 nach Kriegsende dem dänischen König zugesprochen.Im Westen wird das Gebiet von der Ostsee, die mit einem ornamentalen Schriftzug, einem Segelboot und einer Kompassrose dekoriert ist, begrenzt. Johannes Mejer legte in seinen Werken höchsten Wert auf die kartographische Genauigkeit, was auch in dieser Karte an der detaillierten Einzeichnung der Städte und vor allem der Straßen erkennbar ist, denn in den meisten Karten seiner Zeitgenossen fanden Straßen keine Berücksichtigung. Jedoch sind die Wasserläufe unvollständig und auch das Danewerk entspricht nicht seiner tatsächlichen Gestalt. Dennoch gilt die Karte als historisch sehr ertragreich, da sie dazu beitrug, die Wallanlage zu erforschen. Schleswig und Eckernförde sind durch rotes Kolorit besonders hervorgehoben. Deutlich ist der Grundriss des Schloss Gottorf erkennbar, das zu den bedeutendsten Schlössern Schleswig-Holsteins gehört.Am unteren Rand befindet sich eine mit Feldfrüchten dekorierte Dedikationskartusche, die neben einer Widmung auch die Herstellerangaben enthält. Am rechten unteren Rand werden die Goldschmiede Matthias und Nicolaus Peters genannt. Die Brüder stachen die meisten von Mejers Karten und übernahmen deren künstlerische Ausgestaltung. Eine weitere Kartusche am oberen Rand beinhaltet einen Meilenzeiger und die Legende. Der Titel ist in den Torbogen links oben eingraviert. Zwei Männer schreiten durch das geöffnete Tor direkt auf das Schloss Gottorf auf der Burginsel am Ende der Schlei zu.
originalkolorierter Kupferstich
Bildmaß: 37,7 x 56,5 cm (Höhe x Breite)