Beschreibung
Carte de la Greece
Guillaume Delisle
Sehr schöne Karte von Griechenland und den angrenzenden Mittelmeerländern vpn Süditalien bis Zypern. De l´Isle hat die Gestalt des Mittelmeerraumes um Griechenland erstaunlich genau erfasst. Die einzelnen Regionen weisen unterschiedliche Grenzkolorierungen auf. Delisle verwendet neben französischen auch italienische Begriffe. Die Karte entstand zu einer Zeit, als Teile Griechenlands durch Kriege zwischen dem Osmanischen Reich und der Republik Venedig wechselten. Auffällig ist auch, dass einige der Ortsbezeichnungen nicht dem heutigen Gebrauch entsprechen. So wird der Peleponnes mit dem mittelalterlichen Namen Morea, die Insel Kreta mit Candie bezeichnet. Candie ist eine ältere Bezeichnung für die Stadt Heraklion (Megálo Kástro). Gut zu erkennen ist, dass viele der uns heute gut bekannten Ausgrabungsstätten zu Beginn des 18. Jahrhunderts noch nicht erforscht waren. So fehlen bedeutende Stätten wie Olympia, Delphi oder Mykene. Alle drei Stätten wurden erst am Ende des 18. Jahrhunderts langsam ausgegraben. Unten links eine vorzügliche unkolorierte Titelkartusche. Diese informiert über die unterschiedlichen Quellen der Arbeit. Zum einen stützte er sich auf antike Quellen, zum anderen auch auf zeitgenössische Informationen. De L´isle beruft sich zum Beispiel auf Joseph Pitton de Tournefort (1656-1708), französischer Geistlicher, Botaniker und Forschungsreisender. Dieser hielt sich zwischen 1700 und 1702 in Griechenland und Kleinasien auf und veröffentlichte seine Erfahrungen in "Voyage au Levant". Louis Éconches Feuillée (1660-1732), französischer Paulaner-Pater, Forschungsreisender und Astronom hatte 1699 das östliche Mittelmeer bereist und seine Erfahrungen in den "Journal des Observations physiques" veröffentlichte. Die Kartusche stellt eine direkte Verbindung zur Antiken Geschichte und dem Charakter der Region her. So wird der Titel umgeben von antiken Ruinen und Personen in antiker Kleidung.
hochwertiger Fine Art-Print
Bildmaß: 45 x 64 cm (Höhe x Breite)