Beschreibung
Paskaart van de Zee-Kusten van Valence, Catalonjen, Languedocq en Provence
Johannis van Keulen
Außergewöhnliche Seekarte des nordwestlichen Mittelmeeres mit den Balearen. Die Darstellung umfasst die Festlandküste von Alicante bis Toulon und die Balearen. Die Karte ist nach Westen ausgerichtet. 2 Windrosen dienen zur genaueren Orientierung. Typisch für Seekarten sind die zahlreichen Navigationslinien, die die Karte überziehen. Neben guten Ankerplätzen sind auch Untiefen und gefährliche Hindernisse verzeichnet. Die Territorien sind mit unterschiedlichem Kolorit versehen. Drei Insetkarten am oberen Kartenrand. Diese dienen zur Orientierung in den schwierig zu navigierenden Buchten von Marseille und Mallorca sowie für den Hafen von Mahon. Direkt unterhalb dieser Karten befindet sich eine kunstvolle Titelkartusche. Der Titel wird hier begleitet von Elementen, die eher untypisch für die beschriebenen Regionen sind. Mehrere Personen in Kleidungen der östlichen und südlichen Mittelmeerländer bilden eine Handelsszene. Die Kleidung verweist auf die Osmanische Machtausdehnung, (allerdings ab 1683 im Niedergang begriffen) und auf die Islamisierung des Mittelmeerraumes bis zur Reconquista, bietet aber auch Hinweise auf die nördliche Mittelmeerküste als wichtigen Handelsstützpunkt für Händler aus dem nordafrikanischen Raum. Unterhalb dieser Kartusche ein Meilenzeiger mit vier verschiedenen Maßen. Der Titel zeugt auch von einem 15-jährigen Privileg für van Keulen.
Johannes van Keulen (1654-1715) war Gründer und Leiter einer der berühmtesten kartographischen Verlagsoffizinen, deren Bedeutung beträchtlich nach der Übernahme der Bestände von Hendrik Doncker I. (1626-1699) und Johannes Lootsie (1665-1726) in den Jahren 1693 und 1707 anstieg. Hauptsächlich wurden in Van Keulens Unternehmen Seekarten hergestellt, was als außergewöhnlich erachtet werden kann, da der Schwerpunkt der zeitgenössischen kartographischen Produktion in der Herstellung von Landkarten lag. Seit 1743 hatte die Offizin ein Monopol auf die Versorgung der Ostindischen Kompanie (VOC) mit Seekarten. Ihr erster „Zee-Atlas“ erschien 1680, in den, in den Jahren 1681-1684 folgte in fünf Teilen die „Zee-Fakkel“, beide Werke wurden mehrmals neu aufgelegt und erweitert. Sie gehören zu den Spitzenleistungen der niederländischen Seeatlantenkartographie. Literatur: Tomasz Niewodniczanski, Dantiscum emporium totius europae celeberrimum, 2004.
hochwertiger Fine Art-Print
Bildmaß: 58,5 x 50,5 cm (Höhe x Breite)