Utopie - Schlaraffenland ab 1700 von Johann Baptist Homann

ReproduktionSKU: R 3112
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Beschreibung

Accurata Utopia Tabula, Das ist Der Neu entdeckten Schalck Welt, oder des so offt benannten, und doch nie erkanten Schlarraffenlandes.
Johann Baptist Homann

Die Erstausgabe eines seltenen, absonderlichen Produktes des Barock, der bedeutendsten deutschen Kartographenzeit. Diese satirische Karte beschreibt im Ganzen ein imaginäres Reich des Vergnügens. Die Karte versucht Ausschweifungen und Exzesse wieder zu geben. Die Beschriftung wechselt zwischen Latein und Deutsch. Als Erklärung der Karte erschien von Johann Andreas Schnebelin 1694 die "Erklärung der Wunderseltzamen Land-Charte UTOPIA". Das Buch und die Karte befassen sich mit den ewig wiederkehrenden Fragen nach der Lage des literarischen fabelhaften Schlarraffenlandes, das Land voller Wollust, Hochmuth, Faulheit, Fraß und Völlerei - das Land aller Laster. Der Zusatz Utopia bekräftig noch einmal, daß es sich hier um kein tatsächliches Land oder Gebiet handelt, es ist ein Nirgendland. Homann und Schnebelin lokalisierten das Land nicht so nah und auch nicht so fern. Der erste tatsächliche Meridian ist hier der 360. Grad, am linken Rand der Karte. Dort wo die Gradzählung in realen Darstellungen endet, beginnt UTOPIA. Die Darstellung erstreckt sich bis zum 540 Grad. Auch die Polkappen entsprechen nicht der Wirklichkeit. Der Polus arcticus befindet sich in der Nähe von Terra Sancta und Jerusalem. Das Sonnenlicht ist hier ewig und wechselt nicht auf die Südkappe. Denn der Polus antarcticus, in der Nähe der Hölle ist immer in Finsterniss gehalten. An der unteren Grenze des Schlaraffenlandes haben die Tartaren eine Mauer aus Spinnweben und festem Papier gebaut, die der Großen Mauer ähnlich ist. Sie dient zum Schutz vor der Hölle.
Oben rechts, bereits außerhalb des Schlaraffenlandes liegt das Jugendreich mit der Stadt Erwähle. Hier werden die Menschen geboren und entscheiden sich für einen von zwei Wegen. Der erste führt direkt in das Land der Auserwählten und Frommen. Der zweite führt in die Stadt der Verführung. Das Zentrum der Karte bildet die Schlaraffenburg am Trunckensee. Von hier können alle Teile des Landes bereist werden. Unten rechts neben der Kartusche befindet sich eine perspektivische Darstellung der Burg. Rechts ein Gemütskompaß. Die Hersteller achteten auf die gewohnten Regeln der Geographie. So findet sich in der Mitte der Karte eine "Linea Aequinoctialis", dem Äquator sehr ähnlich. Die Menschen, die südlich dieser Line leben, befinden sich in einem Ludergleichnis. Der Wendekreis des Bocks Ganges steht als Grenze für die Länder der Unzucht. Diejenigen die die oberhalb des Krebsganges leben, verbringen ihr Leben im Wohl. Am unteren Rand der Karte befindet sich abschließend der Circulus der unseligen Ewigkeit, eine imaginäre Höllengrenze. Die sehr prachtvoll gestaltete Kartusche erinnert an Pieter Brueghel und dessen Zeichnung vom Schlaraffenland. Zwei Kartenspieler, ein schlemmender Koch, sowie ein ausschweifendes Paar rahmen den Titel. Der Koch mit der Allebatritte-Pastete geht wohl auf Joachim von Sandrart zurück. Der Neben einem kurzen Information über die Karte, möchte der Autor in dieser "Originalfassung" allerdings noch anonym bleiben. Unten links mehrere imaginäre Meilenzeiger. Die Karte von Utopia liegt in insgesamt drei verschiedenen Ausgaben vor. Literatur: Johann Andreas Schnebelins Erkärung der Wunder-seltzamen Land-Charten UTOPIAE aus dem Jahr 1694

hochwertiger Fine Art-Print
Bildmaß: 47,7 x 55,5 cm (Höhe x Breite)

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