Beschreibung
Russiae vulgo Moscovia dictae, Partes Septentrionalis et Orientalis
Joan und Cornelis Blaeu
Diese wunderbar elegant gezeichnete Karte zeigt das nördliche Russland zwischen der Barentssee und der Stadt Kasan in der heutigen Republik Tartastan. Die Autoren des Blattes waren Joan und Cornelis Blaeu, zwei Mitglieder der berühmten Offizin Blaeu, dem bedeutendsten Verlag des 17. Jahrhunderts. Ursprünglich war die Karte Teil des sogenannten „
Das Gros der Karten hatte Willem Janszoon Blaeu gefertigt, der Verlagsgründer und Vater von Cornelis (1610-1648) and Joan (1596-1673). Die beiden Brüder übernahmen nach dem Tod ihres Vaters (1638) die Geschicke des Familienunternehmens.
Die Lebensader des Kartenbildes bildet die Nördliche Dwina, die zum Weissen Meer führt. Am Verlauf des Flusses zeigt sich, wie detailliert die Karte gezeichnet ist. Denn entlang des Stroms findet sich eine Vielzahl von Städten. Die rechte Bildhälfte wirkt dagegen menschenleer. Zwar sich auch hier elegante Flüsse und sanft kolorierte Waldungen dargestellt, Siedlungen sucht man aber vergebens. Zauberhaft sind die liebevoll gezeichneten Tiere, die die Landschaf beleben. Sie laden zu genauer Betrachtung ein und schaffen ein unterhaltsames Detail.
Die Titelkartusche nennt in einem Zusatz den holländischen Handelsreisenden und Diplomaten Isaac Abrahamszoon Massa (1586–1643) als eigentlichen Urheber der Zeichnung. Massa hatte in Moskau gelebt und als Getreidehändler Russland bereist. Über seine Erlebnisse verfasste er Bücher und darüberhinaus zeichnete er einige der frühesten Karten von Russland und Sibirien. Heute werden im fünf Karten zugeschrieben.
kolorierter Kupferstich
Bildmaß: 41,60 x 53,5 cm (Höhe x Breite)