Beschreibung
Nova Helvetiae Tabula Geographica, Illustrissimis et Potentissimis Cantonibus et Rebuspublicis Reformatæ Religionis Tigurinae, Bernensi, Glaronensi, Basiliensi, Scaphusianae, Abbatis Cellanae.
Johann Jakob Scheuchzer & Peter Schenk
Dieses aussergewöhnliche Kartenkonvolut ist ein herausragendes Beispiel für die Verknüpfung von Naturwissenschaft, Theologie und Kunst in der Epoche der Aufklärung und es ist zugleich eines der wichtigsten Kartenwerke in der Geschichte der Schweiz. Sein Autor war der Züricher Universalgelehrte Johann Jakob Scheuchzer. Das Veröffentlichungsdatum seiner „Nova Helvetiae tabula geographica“ war das Jahr 1713.
Das Konvolut besteht aus vier Einzelblättern, die sich zu einer panoramaartigen Karte zusammensetzen lassen. Berühmt ist Scheuchzers Werk für seine zeichnerische Genauigkeit und seine kunstvollen Begleitbilder. Sie zeigen bukolische Szenerien, mechanische Erfindungen und mythologische Figurengruppen. Beeindruckend sind auch die geradezu erhaben wirkenden Gebirgsdarstellungen.
Die Karten selbst sind das Produkt eines großangelegten Forschungsprojektes zur Naturgeschichte des Alpenlandes, von dem Scheuchzer allerdings nur die ersten drei Bände veröffentlichen konnte (1716–1718). Hierin widmete er sich eingehend der Schweizer Geologie und Meteorologie sowie der Gebirgskunde und Paläontologie. Gerade den Fossilien kam dabei eine besondere Bedeutung zu. Denn Scheuchzer hatte das übergeordnete Ziel, einen Gottesbeweis zu erbringen, der auf naturwissenschaftlichen Erkenntnissen beruhte. Die Fossilien galten ihm zum Beispiel als Belege der biblischen Sintflut.
Damit seine Überlegungen auf einer objektiven Faktengrundlage fussten, unternahm Scheuchzer von 1694 bis 1714 mehrere Exkursionen in die Alpen. Und er versandte an zahlreiche Schweizer Persönlichkeiten einen Fragenkatalog, mit dem er um Auskunft über die regionalen Temperaturen, Hagel- und Schneefall sowie Mineralquellen, Pflanzen, Tieren und Fossilien bat. Antworten erhielt er fast keine. Das wissenschaftliche Renommee Scheuchzners läßt sich aber an seinen Mentoren ablesen. Zu ihnen zählte nämlich nicht nur Isaac Newton, sondern auch Gottfried Wilhelm Leibniz.
altkolorierter Kupferstich
Bildmaß: je 46,5 x 56,5 cm (Höhe x Breite)