Beschreibung
Paraquariae Provincia Soc. Iesu cum Adjacentibus Noovissima Descriptio
Matthäus Seutter
Diese faszinierende Karte von Südamerika geht zurück auf den Augsburger Verleger Matthäus Seutter (1678–1757). Ursprünglich war das Blatt Teil des Kartenwerks „Großer Atlas“ (1734).
Das Kartenbild erstreckt sich über Uruguay und Brasilien bis nach Argentinien und Paraguay. Als Vorlage für seinen Entwurf benutzte Seutter eine Karte des jesuitischen Missionars Juan Francisco D'Avila (1682–1733) – diese Karte aus dem Jahr 1726 galt als die genaueste Darstellung der hier dargestellten Region zwischen Atlantik und Pazifik. Sie erschien dann noch einmal in einer aktualisierten Auflage im Jahr 1732. Da Seutters Karte diese Aktualisierungen nicht zeigt, ist sie wohl um 1730 entworfen worden, auch wenn sie erst später gedruckt wurde.
Die staunenswerte Detailgenauigkeit wird sichtbar an den zahlreichen Gebirgen, den (teils legendären) Seen und dem majestätischen Flusslauf des Rio de la Plata mit seinen zahlreichen Inseln. Verzeichnet sind auch jesuitische Missionsstationen.
Besonders bemerkenswert ist der historische Kontext der Karte, denn im Zeitraum zwischen 1609 und 1780 etablierte der Jesuiten-Orden in Südamerika einen eigenständigen Staat, der in der hier vorliegenden Karte abgebildet ist. Sein Gebiet gehört heute zu den modernen Staaten Peru, Bolivien, Paraguay, Brasilien, Uruguay, Argentinien und Chile.
altkolorierter Kupferstich
Bildmaß: 57,2 x 48,2 cm (Höhe x Breite)