Beschreibung
Das Ambt Tondern ohne Lundthoff Herde Anno 1648
Johannes Meyer
Die Karte zeigt den Amtsbezirk Tondern im Zustand von 1648. Der ursprüngliche Name war "Thundern", was umzäunter Strand bedeutet. Bis ins 16. Jahrhundert lag die Stadt an der schleswigschen Westküste und lebte vornehmlich vom Handel. Doch durch Landgewinnung verlor sie ihren Zugang zur See, wodurch sich die wirtschaftliche Lage drastisch verschlechterte. Im 17. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zum Zentrum für Spitzenklöppel-Arbeiten und erlebte eine neue wirtschaftliche Blüte. Bemerkenswert ist das verzweigte Straßennetz der Region, das nur in wenigen Karten jener Zeit verzeichnet ist. Der Küste vorgelagert ist das Wattenmeer mit den Inseln Sylt, Amrum und Föhr. Die nordfriesischen Inseln und heutigen Halligen gehörten bis zur großen Sturmflut („Mandränke“) von 1362 zu einer von Prielen zerteilten Marsch- und Moorlandschaft auf der sich vermutlich im 15. Jahrhundert die ersten Dünen bildeten, die seit Anfang des 19. Jahrhunderts künstlich bepflanzt wurden, um ein Versanden der Siedlungen und Ackerböden zu verhindern. Eine ornamentale Inschrift bezeichnet die Nordsee als "Westsee". Rechts unten befindet sich eine im Ohrmuschelstil aufwendig dekorierte Kartusche, sie enthält eine Widmung und die Herstellerangaben, sowie einen Meilenzeiger. Figurativ sind neben der Kartusche Vertreter der Hauptertragsquellen, Spitzenklöppeln und Handel mit agrarwirtschaflichen Produkten, abgebildet. Eine kleine Kartusche rechts oben nennt den Titel der Karte.
altkolorierter Kupferstich
Bildmaß: 43,6 x 59,1 cm (Höhe x Breite)