Beschreibung
Venezuela cum parte Australi Novae Andalusiae
Henricus Hondius
Diese fein gestochene Karte zeigt die Küstenregion von Venezuela. Autor des Blattes war der in Amsterdam tätige Kartograf und Verleger Henricus Hondius (1597–1651). Der Kartenausschnitt umfasst auch die faszinierende Inselwelt der südlichen Karibik und der Antillen. Die Darstellung des Landesinneren ist geprägt von sanften Gebirgsketten und elegant dahin schlängelnden Flüssen. Die Kompassrosen sowie das dahin brausende Segelschiff verdeutlichen exemplarisch die exzellente Technik des Kupferstichs im niederländischen Barock. Dank der facettenreichen Kolorierung besitzt das Blatt zudem eine schöne dekorative Anmutung. Die dargestellte Region war schon zu Beginn des 15. Jahrhunderts kurzzeitig in den Blick der europäischen Öffentlichkeit gerückt. Nachdem der Genuese Christoph Kolumbus im Jahr 1498 die Ostküste Venezuelas betreten hatte, entstand die erste feste Siedlung der spanischen Conquistadoren im Jahr 1522 an der Nordostküste der Isla Cubagua. Auf der Karte ist diese Insel („Cobana“) südlich der größeren Insel „Margarita“ zu erkennen. Legenden ranken sich um den Namen „Venezuela“ und seinen Ursprung. Eine Annahme lautet, dass er von „Venedig“ abgeleitet sei. Denn als Amerigo Vespucci den Golf von Venezuela im Jahr 1499 erkundet habe, hätten ihn die Pfahlbauten der indigenen Añu an die italienische Lagunenstadt erinnert, weshalb er das Gebiet „Klein-Venedig“ genannt habe. Plausibler klingt der Bericht des spanischen Geographen Martín Fernández de Enciso, der zu Vespuccis Mannschaft gehörte. Dieser erwähnt in seinen Erinnerungen, dass die Añu auf einem Felsen gesiedelt hätten, der „Veneciuela“ genannt worden sei.
hochwertiger Fine-Art Print
Bildmaß: 49 x 37,4 cm (Höhe x Breite)