Beschreibung
Venezuela cum parte Australi Novae Andalusiae
Johannes Janssonius
Diese fein gestochene Karte zeigt die Küste von Venezuela. Autor des Blattes war der in Amsterdam tätige Verleger Johann Janssonius (1588–1664). Der Kartenausschnitt umfasst auch die faszinierende Inselwelt der südlichen Karibik und der Antillen, die in detailreicher Klarheit vor Augen geführt wird. Die Darstellung des Landesinneren ist geprägt von sanften Gebirgsketten und sich elegant dahin schlängelnden Flüssen. Die unkolorierten Kompassrosen sowie das voran brausende Segelschiff stehen exemplarisch für exzellente Technik des Kupferstichs in der barocken niederländischen Kartografie. Die dargestellte Region war schon zu Beginn des 15. Jahrhunderts kurzzeitig in den Blick der europäischen Öffentlichkeit gerückt. Nachdem der Genuese Christoph Kolumbus im Jahr 1498 die Ostküste Venezuelas betreten hatte, entstand die erste feste Siedlung der spanischen Conquistadoren im Jahr 1522 an der Nordostküste der Isla Cubagua. Auf der Karte ist diese Insel („Cobana“) südlich der größeren Insel „Margarita“ vor der Küste Venezuelas zu erkennen. Legenden ranken sich um Ursprung des Namens „Venezuela“. Eine Annahme lautet, dass er von „Venedig“ abgeleitet sei. Denn als Amerigo Vespucci den Golf von Venezuela im Jahr 1499 erkundet habe, hätten ihn die Pfahlbauten der indigenen Añu an die italienische Lagunenstadt erinnert, weshalb er das Gebiet „Klein-Venedig“ genannt habe. Plausibler klingt der Bericht des spanischen Geographen Martín Fernández de Enciso, der zu Vespuccis Mannschaft gehörte. Dieser erwähnt nämlich in seinen Erinnerungen, dass die Añu auf einem Felsen gesiedelt hätten, der „Veneciuela“ genannt worden sei.
hochwertiger Fine-Art Print
Bildmaß: 48,2 x 37 cm (Höhe x Breite)