Beschreibung
Von den Quellen nach Hann. Münden
Esterbauer Verlag
Bikeline Radtourenbuch
1:50000
100 Seiten
Länge: 331 km
Stadtpläne, Übernachtungsverzeichnis, Höhenprofil, Spiralbindung
978-3-7111-0241-6
10. Auflage 2024
Die Werra, die sich in Hann. Münden mit der Fulda zur Weser vereinigt, geht aus zwei Quellen am Kamm des Thüringer Waldes hervor. Nordöstlich von Eisfeld entspringt bei Fehrenbach die sogenannte „Vordere“, bei Siegmundsburg die „Hintere“ Werra, die zunächst den Namen Saar führt. Erst in Sachsenbrunn vereinigen sich die beiden Bäche auf dem Weg durch den südlichen Kleinen Thüringer Wald zur eigentlichen Werra.
Noch recht schmal windet sich der Fluss in nordwestlicher Richtung durch das weite Tal zwischen Thüringer Wald und Rhön. Viele Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten gilt es hier zu entdecken. In Hildburghausen, der Heimatstadt des Bibliographischen Institutes von Joseph Meyer (Meyers Enzyklopädisches Lexikon), erwartet Sie ein Renaissance-Stadtkern mit vielen imposanten Bauten. Meiningen, die ehemalige Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Meiningen, übertrifft mit Theater, Schloss und Museen alle Erwartungen an eine Kleinstadt und lädt darüber hinaus mit den landestypischen Thüringer Klößen zum kulinarischen Verweilen ein. Einmalig ist auch ein unterirdischer Besuch in der Sandstein- und Märchenhöhle von Walldorf, in der vor nicht allzu langer Zeit noch Scheuersand mit Hand und Schaufel abgebaut wurde.
Ab hier schlängelt sich die Werra vorbei an der kuppenreichen Vorderrhön, um anschließend in das „Land der weißen Berge“ einzutauchen. In Bad Salzungen beginnen die großen Salzvorkommen, die die Region nachhaltig prägten. Bekannt wurde die heutige Kurstadt 1801 durch das Gradierwerk, das als Therapieeinrichtung bei Atemwegserkrankungen dient. Im Erlebnisbergwerk Merkers können Sie die Geschichte des Kalibergbaus studieren, bevor Sie die mächtige und unwirklich erscheinende Steinsalzhalde des „Monte Kali“ erklimmen. Die Werra orientiert sich nun in nordöstlicher Richtung und durchbricht dabei die Buntsandsteinaufwölbungen zwischen Thüringer Wald und Seulingswald. Am nördlichen Rand des Thüringer Waldes liegt die Wartburgstadt Eisenach, durch die sich seit ihrer Gründung im 12. Jahrhundert eine unverwechselbare Linie deutscher Geschichte zieht. Martin Luther und Johann Sebastian Bach, Walter von der Vogelweide und Wolfram von Eschenbach sowie die Heilige Elisabeth sind wohl die bekanntesten Persönlichkeiten dieses geschichtsträchtigen Ortes.
Zwischen Creuzburg und Treffurt wendet sich die Werra nach Nordwesten und zieht sich in mehreren Schlingen durch den Westrand des Thüringer Beckens. Das enge, orchideenreiche Durchbruchstal mit seinen vielen Kalksteinriffen gilt als der schönste Teil des Werratales. Mittelalterliche Fachwerkstädte wie Creuzburg, Treffurt, Eschwege, Bad Sooden-Allendorf und Witzenhausen, um nur die wichtigsten zu nennen, reihen sich im idealen Zusammenspiel mit der Landschaft entlang der Werra auf, und Rad fahren wird zum Genussradeln.
Selbst eine Freiluftgalerie können Sie hier finden. „Kunst am Radweg“ heißt das Projekt, das phantasievolle Installationen zum Thema Fahrrad zeigt.
Nachdem die Werra in einem engen Kastental die Osthessische Senke durchquert, vereinigt sie sich schließlich in der hübschen Drei-Flüsse- und Fachwerkstadt Hann. Münden mit der Fulda zur Weser.
Streckencharakteristik
Länge
Die Gesamtlänge des Werratal-Radweges mit Start in Neuhaus am Rennweg und Ziel in Hann. Münden beträgt ungefähr 331 Kilometer, der Weg nach Eisenach ist darin eingerechnet. Zusätzlich finden Sie in diesem Buch ca. 15 Kilometer alternative Streckenführung.
Wegequalität & Verkehr
Der Großteil der Strecke verläuft auf zumeist gut befestigten oder asphaltierten Rad- und Wirtschaftswegen sowie auf ruhigen Nebenstraßen. Nur kurze Streckenabschnitte sind mäßig bis schlecht befestigt, diese Abschnitte können aber in den meisten Fällen umfahren werden. Mit regerem Kraftfahrzeugverkehr müssen Sie nur zwischen Breitungen und Immelborn, vor Eisenach sowie in den größeren Orten rechnen. Es gibt auf der Hauptroute kaum größere Anstiege, die Sie auf dieser Tour bewältigen müssen. Allerdings haben es die Varianten in sich: bei den Ausflügen zur nördlichen Werra-Quelle müssen ca. 300 Höhenmeter, beim Ausflug zur Krayenburg zwischen Tiefenort und Kieselbach etwas mehr als 100 Höhenmeter überwunden werden.
Beschilderung
Die gesamte Strecke ist durchgehend mit Richtungs-, Erinnerungs- und Entfernungsweg- weisern sowie Informationstafeln beschildert. Die quadratischen Schilder zeigen über dem Werratal-Logo ein grünes Fahrrad auf weißem Hintergrund und bei Richtungswegweisern zusätzlich einen grünen Pfeil in entsprechender Richtung. Zudem können Sie immer wieder dem Verlauf paralleler Radwege folgen, wie z. B. dem Rennsteig-Radweg gleich zu Beginn der Strecke, dem Rhön-Radweg kurze Zeit ab Bad Salzburg oder dem Herkules-Wartburg-Radweg ab Eisenach.