Beschreibung
Prospect und Grundriss der Kayserl. Residenz-Stadt Wien mit nebst anligender Gegend und Neuen Linien umb die Vorstädt
Johann Baptist Homann
Dieser faszinierend schöne Grundriss von Wien geht zurück auf den berühmten Verleger Johann Baptist Homann (1664–1724). Das Blatt war ursprünglich Teil eines Atlasses der Offizin Homann (zum Beispiel „Atlas geographique, Contenant Les Cartes générales d'Allemagne, sous différentes divisions; le Cercle de Haute Saxe ; le Roiaume de Bohême, le Marquisat de Moravie, et les Cercles d'Autriches et de Basse Saxe“, Band 3). Die Vorlage für den Grundriss geht zurück auf die Wiener Kartografen Leander Anguissola (1653–1720) und Jacob Marinoni (1676–1755).
Das Kartenbild zeigt die Stadt inmitten ihrer massiven Wallanlagen und ihren unregelmäßigen Bastionen. Tatsächlich ist die Zeichnung so genau, dass einzelne Straßenzüge und Gärten zu identifizieren sind. Wundervoll getroffen sind auch die Inseln im Donaulauf, die wie ein natürliches Puzzle gruppiert scheinen.
Welche Pracht die habsburgische Residenzstadt besaß, verdeutlicht das sonnendurchflutete Panorama um unteren Bildrand – es ist sogar als eine Art Trompe-l’œil gearbeitet: Die Ansicht scheint wie auf eine geraffte Leinwand gezeichnet. Rechts und links von ihr erscheinen ein Flussgott sowie eine Stadtpersonifikation. Dahinter eröffnen sich zwei wunderbar durchkomponierte Landschaftsdarstellungen. Insgesamt ist das Blatt eine der schönsten Darstellungen von Wien überhaupt!
handkoloriert Kupferstich
Bildmaß: 48,5 x 57,3 cm (Höhe x Breite)