Zentralasien im Jahr 1542

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Beschreibung

Tabula Asiae VIII
Sebastian Münster

Diese berühmte Karte von Zentralasien geht zurück auf den Basler Humanisten Sebastian Münster (1488–1552). Die Darstellung zählt heute zu den berühmtesten und begehrtesten Karten der Frühen Neuzeit, da sie eine Vielzahl fantastischer Wesen zeigt. Ursprünglich war das Blatt Teil einer Neuedition des Handbuchs „Geographia“ – einer ausführlichen Anleitung zum Zeichnen einer Weltkarte, die der alexandrinische Gelehrte Klaudios Ptolemaios im 2. Jahrhundert u. Z. verfasst hatte. In diesem Buch handelte es sich um die achte von insgesamt zwölf Asien-Karten. Münsters Ausgabe der „Geographia“ erschien zwischen 1540 und 1552 in fünf Ausgaben, bei denen der Kartencorpus teilweise erweitert wurde. Die vorliegende Ausgabe erschien 1540 oder 1542, da sie den ersten Entwurf der Titelbordüre aufweist.

Bestimmend für das Komposition sind die majestätischen Bergketten des Hindukusch  (bzw. der sogenannten „Imeon Range“) und des Himalaya. Der obere Bildteil zeigt den Westen Chinas. Im Süden schließt Indien mit dem Ganges an. Für die europäische Geistesgeschichte war das kartierte Gebiet sehr bedeutsam, da es ein Teil der Seidenstraße war.

Münsters Topografie folgt einer antiken Auffassung, die zwischen „Scythia Intra Imaum“ und „Scythia Extra Imaun“ unterscheidet. Die skythischen Nomaden erhielten ihre Popularität zunächst durch die Schilderungen des römischen Autors Herodot aus dem 5. Jahrhundert v. u. Z. Ebenso einflussreich waren dann später die Berichte des berühmten Entrepreneurs Marco Polo (1254–1324), die sich auch im Bildprogramm spiegeln. So zeigt Münster in der oberen Bildhälfte eine anthropophagische Szene, die sich auch in der zeitgenössischen italienischen Kartografie findet (Giacomo Gastaldi). Nicht minder spektakulär sind die Rahmenfelder: Hier sind ein einbeiniger Mann, ein einbeinigee Vogel sowie ein hundsköpfigen Mann und Menschen mit Bauchgesichtern zu sehen.

Besonders faszinierend ist auch die Verso-Seite der Karte, denn der sehr fein gearbeitete Schmuckrand des Bildtitels könnte auf einen Entwurf des berühmten Malers Hans Holbein (c. 1497–1543) zurückgehen.

handkolorierter Holzschnitt
Bildmaß: 26,5 x 34,5 cm (Höhe x Breite)

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